Lesemonat April 2023

Lesemonat April 2023

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🇮🇪 »In the Woods« von Tana French
🇩🇪 Übersetzung: Ulrike Wasel & Klaus Timmermann
🇩🇪 Titel: Grabesgrün

Grabesgrün

Ich liebe Tana French wirklich: Ihre atmosphärischen, aufwändigen und manchmal lyrischen Schreibstil, ihre vielschichtigen Plots und das langsame, brennende Spannung. Ihre fehlerhaften und komplexen Charaktere. Ihre Bücher sind normalerweise 5-Sterne-Lektüren für mich. Deshalb fällt es mir schwer zu sagen: Hätte ich »In the Woods« als erstes Buch von ihr gelesen, hätte ich wahrscheinlich kein weiteres gelesen.

Ganze Rezension »Grabesgrün« von Tana French

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🇩🇪 N. K. Jemisin: Zerrissene Erde
🇩🇪 Übersetzung: Susanne Gerold
🇺🇸 Titel: The Fifth Season

N. K. Jemisin: Zerrissene Erde

Die Geschichte folgt drei Frauen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die durch ein geteiltes Schicksal miteinander verbunden sind. In einer Welt, in der Naturkatastrophen regelmäßig die Existenz der gesamten Menschheit bedrohen, werden ‘Orogenen’ wie sie einer institutionellen Marginalisierung ausgesetzt, befeuert von Angst und Gier. Von Geburt an werden sie ausgegrenzt, benutzt und misshandelt.

»Zerrissene Erde« ist ein brillantes, innovatives Werk der spekulativen Fiktion, das Genrebeschränkungen mit täuschender Leichtigkeit trotzt und die Ansichten der Lesenden, was Literatur sein kann und sein sollte, herausfordert.

Ganze Rezension: »Zerrissene Erde« von N. K. Jemisin

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🇩🇪 Martta Kaukonen: Therapiert
🇩🇪 Übersetzung: Gabriele Schrey-Vasara
🇫🇮 Titel: Terapiassa

Therapiert

Die Grundidee klang durchaus interessant. Auch ein paar der angesprochenen Themen bilden an sich eine gute Grundlage für einen tiefgründigen Thriller. Eine Serienmörderin, die sich eine Therapeutin sucht? Das eröffnet so viele Möglichkeiten und so viele ethische Fragen … Für mein Empfinden verpufft die vielversprechende Idee indes; die Handlung verliert durch erzwungene Wendungen und übertrieben unzuverlässige Erzähler ihre Schlüssigkeit. Leider hatte ich am Schluss das Gefühl, eine unnötig aufgebauschte Geschichte ohne echte Substanz gelesen zu haben.

Ganze Rezension: »Therapiert« von Martta Kaukonen

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🇩🇪 Gertraud Klemm: Einzeller

Einzeller

Gertraud Klemms literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen und Essays, die sich vor allem mit den gesellschaftlichen Erwartungen auseinandersetzen, die an Frauen gestellt wurden und immer noch werden. Mit feiner Beobachtungsgabe und scharfsinniger Analyse seziert sie Geschlechterrollen in verschiedenen Kontexten, wie zum Beispiel Mutterschaft, aber auch die Spielarten und Fallstricke des Feminismus.

Ganze Rezension: Rezension: »Einzeller« von Gertraud Klemm

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🇩🇪 Michelle Paver: Teufelsnacht
🇩🇪 Übersetzung: Karin Dufner
🇬🇧 Titel: Wakenhyrst

Teufelsnacht

Diese wunderbar atmosphärische Schauergeschichte wurde von Zeitschriften, Literaturkritikern und Blogger:innen durchweg positiv aufgenommen, und meines Erachtens zurecht. Der Schreibstil ist großartig, die Geschichte fesselnd, und die Charaktere sind stimmig und tiefgründig.

Ganze Rezension: »Teufelsnacht« von Michelle Paver

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🇩🇪 »Hundert Augen« von Samanta Schweblin
🇩🇪 Übersetzung: Marianne Gareis
🇦🇷 Titel: Little Eyes

»Hundert Augen« von Samanta Schweblin

»Hundert Augen« entwirft ein Szenario, das nur allzu glaubhaft ist. Menschen sind schließlich auch in unserer Realität bereit, persönliche Informationen ungefiltert preiszugeben. Nichts daran fühlt sich unmöglich oder auch nur unwahrscheinlich an.

Samantha Schweblin verzichtet auf plumpe Erklärungen und zeigt stattdessen in vielen kleinen Szenen mögliche Motive für diese unkritische Vernetzung, sowie mögliche Auswirkungen und Gefahren. Sie beleuchtet exemplarisch die verschiedensten Aspekte dieser Thematik: Identität, Wahrnehmung, Kommunikation, die Fragilität unserer persönlichen Realität. Eindringlich stellt sie Fragen nach der Verantwortung, die wir eingehen, wenn wir uns mit anderen verbinden.

Ganze Rezension: »Hundert Augen« von Samanta Schweblin

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🇬🇧🇺🇸 »The Chosen and the Beautiful« by Nghi Vo
Noch keine 🇩🇪 Übersetzung

»The Chosen and the Beautiful« von Nghi Vo

Dies ist eine Neuerzählung des modernen Klassikers »Der große Gatsby« von F. Scott Fitzgerald. Ja, wir sind immer noch in Amerika, es sind die Roaring Twenties – aber wir befinden uns in einer alternativen Realität, in der Magie mehr ist als nur ein Bühnenakt. Gatsby hat buchstäblich seine Seele verkauft, die Prohibition verbietet nicht nur Alkohol, sondern auch ‘Demoniac’ – Dämonenblut, das einem Drink einen ganz besonderen Kick verleiht –, und Jo Baker hat ein angeborenes Talent für die vietnamesische Papiermagie.

Neuerzählungen von Klassikern müssen in meinen Augen sowohl die Essenz dessen einfangen, was das Original so zeitlos macht, als auch etwas ganz Eigenes einbringen, das darauf aufbaut. Und das gelingt Nghi Vo in meinen Augen hervorragend.

Ganze Rezension: »The Chosen and the Beautiful« von Nghi Vo

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🇩🇪 »Das siebte Mädchen« von Stacy Willingham
🇩🇪 Übersetzung: Alice Jakubeit
🇬🇧🇺🇸 Titel:  A Flicker in the Dark

Stacy Willingham: Das Siebte Mädchen

1998 verschwinden sechs Mädchen im Teenageralter; Protagonistin Chloe war damals 12 Jahre alt und kannte sie aus der Schule. Ihre Leichen werden nie gefunden, aber nachdem Chloe im Schlafzimmer ihrer Eltern eine Schatulle mit Schmuckstücken der Mädchen entdeckt hatte, gestand ihr Vater die Morde und wurde als Serienmörder verurteilt.

Zwanzig Jahre verschwinden erneut Mädchen und junge Frauen, und eine davon ist Patientin bei Chloe, die inzwischen promovierte Psychologin ist. Es scheint, als habe ihr Vater einen Nachahmer gefunden – oder war er damals unschuldig?

Die Geschichte pendelt zwischen Familiendrama, atmosphärischem Southern Gothic und verschachteltem Kriminalrätsel, und zusammengehalten wird das von einem eindringlichen, fesselnden Schreibstil mit Gespür fürs stimmige Detail.

Ganze Rezension: »Das siebte Mädchen« von Stacy Willingham

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🇩🇪 Fredrik Persson Winter: Moosgrab
🇩🇪 Übersetzung: Ulla Ackermann
🇸🇪 Titel: Karma

Fredrik Persson Winter: Moosgrab

Als die vier Hauptcharaktere noch Kinder waren, geschah etwas Schreckliches: Ein Mädchen starb, die anderen gerieten in Panik und einigten sich auf eine Lüge. 25 Jahre später sind sie immer noch fest entschlossen, die Wahrheit für alle Zeit zu vertuschen. Doch dann verschwindet eines ihrer Kinder, und ein kleines Skelett wird in dessen Jacke eingehüllt aufgefunden … Wer hat das Geheimnis verraten? Wer hat die kleine Mira entführt? Misstrauen und Paranoia machen aus ehemaligen Freunden Feinde.

Daraus hätte ein großartiger psychologischer Thriller werden können, leider fühlte ich mich jedoch davon enttäuscht, wie sich die Handlung und die Charaktere entwickelten. Manches wirkt zu erzwungen, anderes nicht ganz glaubwürdig. Kein furchtbares Buch, aber auch keines, das mir allzu positiv im Gedächtnis blieb.

Ganze Rezension »Moosgrab« von Fredrik Persson Winter

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Buch 2

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