Rezension: »Teufelsnacht« von Michelle Paver

»Teufelsnacht« von Michelle Paver

Titel der Originalausgabe: Wakenhyrst
Übersetzung von: Karin Dufner
Verlag der dtsch. Ausgabe: Piper

Düsteres, atmosphärisches Meisterwerk

Dies ist ein wunderbarer Schauerroman und gleichzeitig die Geschichte eines jungen Mädchens namens Maud, das sich im frühen 20. Jahrhundert gegen seinen despotischen Vater, einen angesehenen Gelehrten und Historiker, auflehnt. Als Leser:in weißt du von Anfang an, dass das für eine Person nicht gut ausgehen wird, aber das schmälert die Wirkung nicht. Die Geschichte lebt meines Erachtens vor allem von ihrer düsteren, gruseligen Atmosphäre, aber auch Maud ist als Charakter sehr interessant.

Sie ist hochintelligent und anfangs auch hoch motiviert, ihrem gelehrten Vater bei seinen Forschungen zu helfen – der ist jedoch überzeugt, ihr ‘schwacher weiblicher Verstand’ könne gewisse Dinge gar nicht verstehen. Obwohl er sich mehr als einmal eingesteht, dass sie weitaus verständiger ist als ihr Bruder, folgt darauf immer der bedauernde Gedanke, dass sie ja leider, leider kein Sohn ist …

»Maud beobachtete, wie ihr Vater die Treppe hinunterging, bewaffnet mit einem Eispickel und einem Geologenhammer und mit Mordlust im Herzen.«

Die feine psychologische Studie der Hauptcharaktere bildet die Grundlage für eine Geschichte, die in all ihren Aspekten subtil auserzählt wird. Es geht um Besessenheit, Wahnsinn, die prägende Macht der Vergangenheit, und du kannst dir nie sicher sein, ob dahinter eine übernatürliche Präsenz steht oder nicht.

Stimmungsvoll, mit atmosphärischer Dichte

Der reich detaillierte Schreibstil trieft nur so vor Symbolik und dunkel-stimmungsvollen Bildern, was mir sehr gut gefiel. Paver erzählt in bedächtigem Tempo, obwohl die Geschichte sich über viele Jahrzehnte erstreckt, doch das funktioniert hier gut, weil es der Atmosphäre Zeit gibt, ihre Wirkung zu entfalten.

Beklommene Vorahnungen, unerwartete Enthüllungen – der Roman ist voller Wendungen, und die Spannung wird durchweg meisterhaft gehandhabt.

Fazit

Lieblingsbuch

Diese wunderbar atmosphärische Schauergeschichte wurde von Zeitschriften, Literaturkritikern und Blogger:innen durchweg positiv aufgenommen, und meines Erachtens zurecht. Der Schreibstil ist großartig, die Geschichte fesselnd, und die Charaktere sind stimmig und tiefgründig.

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