#Rezension T. Kingfisher: What Moves the Dead

T. Kingfisher: What Moves the Dead

Es gibt noch keine deutsche Übersetzung!

Inhaltsverzeichnis

Springe direkt zu:
Handlung
Originalität & Einfallsreichtum
Spannungsbogen
Charaktere
Schreibstil
Fazit

Handlung

Hinweis: “kan” ist im fiktiven Reich Ruritanien das Pronomen, das Angehörige des Militärs ungeachtet des Geschlechts verwenden.

Als Alex Easton, kürzlich aus dem Militärdienst ausgeschieden, die Nachricht erhält, dass kans Jugendfreundin Madeline Usher im Sterben liegt, eilt kan zum Stammsitz der Ushers im abgelegenen Ruritanien. Doch was Alex dort vorfindet, ist ein Alptraum aus wucherndem Pilzwachstum und scheinbar besessener Tierwelt, im Umfeld eines dunklen, pulsierenden Sees. Madeline schlafwandelt und spricht nachts in seltsamen Stimmen, während ihr Bruder Roderick von einer mysteriösen Nervenkrankheit verzehrt wird.

Unterstützt von einer unerschütterlichen britischen Mykologin und einem perplexen amerikanischen Arzt, muss Alex das Geheimnis des Hauses Usher entschlüsseln, bevor es sie alle verschlingt.

(Übersetzter Klappentext)

⇡⇡ Zurück zum Inhaltsverzeichnis

This place breeds nightmares.

Originalität & Einfallsreichtum

Dies ist eine zutiefst originelle Neuerzählung der klassischen Kurzgeschichte »Der Untergang des Hauses Usher« von Edgar Allan Poe.

Birdies

Die Handlung folgt zwar der selben Grundstruktur, wurde aber deutlich verändert und ergänzt durch Nebenhandlungen, so dass »What Moves The Dead« nun Romanlänge hat. Es ist wahnsinnig lustig und gleichzeitig absolut grauenhaft; klassischer Horror vom Feinsten, nur mit skurrilem Humor und einer Erklärung, die wirklich Genregrenzen sprengt.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Spannungsbogen

Buch 3

Wenn du dich jetzt fragst: »Ist das Buch denn nicht langweilig, wenn man die Kurzgeschichte von Poe schon kennt?«, dann ist meine Antwort: Nein, keineswegs. Die Autorin lässt sich vom Rahmen des Originals nicht einengen, sondern zerschmettert ihn mit ungezügelter Lust am Schreiben. Wenn du dir das Original als Landkarte für die Welt dieser Neuerzählung vorstellst, dann ist es eine unvollständige auf zerknittertem Papier, und das einzige, was du entziffern kannst, ist  »Here there be monsters«. Das ist spannend, weil wirklich alles passieren kann.

Buch 2


Ja, wir reden hier von einem Roman, in dem Pilze und Hasen (!) Ausgeburten des Schreckens sind – und das auf eine so grässlich ruhige Art, dass ich ein paar Mal am liebsten laut geschrien hätte, nur um diese verfluchte Ruhe zu durchbrechen. Die Geschichte ist absurd und treibt immer wieder neue dunkle Blüten, und dabei ist sie in sich absolut stimmig. Das muss ein:e Autor:in auch erstmal schaffen.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Charaktere

Die Charaktere sind großartig. Ein, zwei Sätze, und schon stehen sie als glaubhafte, wenn auch zutiefst verstörte Menschen vor dir auf dem Papier. Sie sind ein wunderbares Beispiel für gelungene Repräsentation:

Pastel Bird 5

Eugenia Potter muss sich als Forscherin im späten neunzehnten Jahrhundert in einer absoluten Männerdomäne behaupten und stemmt das mit unaufgeregter Expertise. Alex ist zumindest zum Teil deswegen Soldatkan geworden, weil das Militär Ruritaniens Menschen ungeachtet des Geschlechts akzeptiert und ehrt, so dass es zum Zufluchtsort für trans und nonbinäre Menschen geworden ist.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Schreibstil

Buch 4

Der Schreibstil ist grandios. Die Atmosphäre trieft nur so aus den Worten, mit einem Gefühl des beinahe urtümlichen Schreckens, und dennoch wird die Geschichte mit einem wunderbaren Humor erzählt.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Fazit

Lieblingsbuch

Mit “What Moves The Dead” ist T. Kingfisher sicher ein Risiko eingegangen: Wer einen Klassiker neu erzählt, setzt sich zwangsläufig einer vergleichenden Wertung aus. Aber ihr gelingt das mit Bravour; sie macht aus der Geschichte etwas ganz Eigenes, was sich jetzt schon liest wie ein Klassiker des gepflegten Horrors.

⇡⇡ Zurück zum Inhaltsverzeichnis

(Englischsprachige) Rezensionen zu diesem Buch bei anderen Blogs

Book Dust Magic
What Jess Reads
The Gothic Library
Books and Such
Teri Polen
literary lizard
Book Reviews by A. Siegel
Bookfever
horrorgeeklife
The Scariest Things
Carole’s Random Life
Utopia State Of Mind
Fantasy Literature
Books Of My Heart
Amanda’s Book Review
pixelated geek
What Jo Read
The Library Ladies
the british fantasy society
Aster’s Book Hour
Bookshelf Fantasies
Primmlife
blogging with Dragons
Books, Bones & Buffy
Erica Robyn Reads
Reading Reality
Llama Reads Books
Amanda’s Book Corner
What Is Quinn Reading
Julie Anna’s Books
megsbookrack
Coot’s Review
The Book and Beauty Blog
Space & Sorcery

Buchempfehlungen

Simon Sailer: Das Salzfass
Simon Sailer: Die Schrift
Helene Bukowski: Milchzähne
Jessica Lind: Mama
Raphaela Edelbauer: Das flüssige Land
Eckhart Nickel: Hysteria
Elisabeth Thomas: Catherine House

signature (Leider musste ich die Kommentarfunktion auf WordPress
wegen massivem Spam und Botattacken ausstellen!)