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Linus Geschke: Das Loft
Ein schickes Loft in Hamburg. Ein Paar Anfang dreißig, Sarah und Marc, und ihr Mitbewohner Henning, Marcs bester Freund. Drei Jahre lang sind sie aufs Engste verbunden, teilen ihre Träume und Sehnsüchte. So scheint es zumindest. Dann aber wird Henning grausam ermordet, und sämtliche Spuren deuten auf Sarah und Marc. Hat sie ihn getötet, war er es? Haben sie es gemeinsam getan? Und was hat ihre einst so große Liebe von einem Tag auf den anderen zerrissen? Bei den Vernehmungen erzählt jeder seine eigene Geschichte, aber nur eine ist wahr. Wenn überhaupt …
(Klappentext)
Mein Fazit in Twitterlänge:
Spannende Idee, der die Umsetzung indes nicht gerecht wird. Unsympathische Charaktere erzählen ihre Geschichte in unbeholfenen Gedankenmonologen. Plumpe falsche Fährten, rar gesäte Hinweise auf den Schocker am Ende: keine Chance, das kommen zu sehen.
Jen Williams: Der Herzgräber
Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert. Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.
(Klappentext)
Mein Fazit in Twitterlänge:
Zwiespältige, dadurch faszinierende Charaktere entziehen sich der Sympathie; die Heldin bringt sich allzu klischeehaft in Gefahr. Abgründige Story, stimmungsvoller Schreibstil – das unverhoffte Ende überreizt die Plausibilität. Dennoch sehr spannend.
Riley Sager: Verschließ jede Tür
Jules hat einen Wahnsinns-Job an Land gezogen: Sie soll im Bartholomew, einem prachtvollen alten Hochhaus am Central Park, auf eine Luxuswohnung aufpassen. Und dafür 1000 Dollar die Woche kassieren! Einige seltsame Bedingungen gibt es allerdings: Sie muss jede Nacht im Apartment schlafen und darf niemanden in die Wohnung lassen. Kaum ist Jules eingezogen, häufen sich unheimliche Vorkommnisse. Von Ingrid, ebenfalls »Apartmentsitterin«, erfährt sie, dass das Bartholomew ein dunkles Geheimnis hat. Als Ingrid verschwindet, versucht Jules, das Geheimnis zu lüften – und gerät dabei selbst in größte Gefahr.
(Klappentext)
Mein Fazit in Twitterlänge:
Pluspunkt: Interessantes Setting mit dichter Atmosphäre, originelle Idee. Abstriche: Heldin ohne Selbsterhaltungstrieb, die Offenkundiges übersieht. Die Auflösung überrascht, ist aber wenig realistisch. Fazit: Spannender Schmöker für zwischendurch.
Line Holm & Stine Bolther: Gefrorenes Herz
Polizeihistorikerin Maria Just bereitet gerade eine Ausstellung zum Thema »100 Jahre ungelöste Mordfälle« im Polizeimuseum von Kopenhagen vor. Da wird mitten in der Stadt der Generalsekretär des Roten Kreuzes auf bestialische Art ermordet. Der Tote hängt gekreuzigt an einem Geländer, auf seinem Körper wurde ein rätselhaftes Zeichen eingeritzt. Die Polizei ermittelt unter hohem Druck von Presse und Politik. Doch es ist Maria, die schließlich eine Verbindung zu einem ungeklärten Doppelmord entdeckt, der über fünfzig Jahre zurückliegt. Ein dunkles Kapitel dänischer Geschichte dringt ans Licht. So dunkel, dass jemand auch nach Jahrzehnten noch Vergeltung sucht. Kann Maria den Rachefeldzug stoppen, bevor es zu spät ist?
(Klappentext)
Mein Fazit in Twitterlänge:
Die komplexe Handlung punktet mit Niveau und historisch fundierten Details, bremst indes oft langatmig die Spannung aus. Durch authentische Ermittler, raffinierte Wendungen und einen klaren Schreibstil trotzdem ein vielversprechender Reihenstart.
Arttu Tuominen: Was wir verschweigen
Pori, Finnland. An einem stürmischen Herbsttag wird ein sturzbetrunkener Mann mit mehreren Messerstichen in einem Holzhaus ermordet. Ein typisch finnischer Mord – so der lakonische Kommentar der hinzugerufenen Kommissare. Der Fall scheint zunächst schnell gelöst: Im nahe gelegenen Wald wird noch am gleichen Abend ein verdächtiger Mann festgenommen. Doch für den Ermittler Jari Paloviita entpuppt sich der Mord als schwierigster Fall seines Lebens. Der Verdächtige war in der Jugend sein allerbester Freund. Und Jari Paloviita verdankt ihm sein Leben …
(Klappentext)
Mein Fazit in Twitterlänge:
Eine Geschichte abseits der Genregrenzen: Krimi, Drama? Egal. Es geht um Freundschaft, Schuld, soziale Verelendung, die Bedeutung der Herkunft für Chancen und gesellschaftliche Akzeptanz. Das ist intensiv, packend – die Aufklärung ist zweitrangig.
Krimi- und Thriller-Empfehlungen
Ian McGuire: Der Abstinent
Ada Fink: Blütengrab
Ragnar Jónasson: Dunkel
Petra Ivanov: Entführung
Marie Reiners: Frauen, die Bärbel heißen
Tana French: Gefrorener Schrei
Ane Riel: Harz
Antti Tuomainen: Die letzten Meter bis zum Friedhof
Lilja Sigurðardóttir: Das Netz
Ingo Bott: Pirlo – Gegen alle Regeln
Max Landorff: Die Siedlung der Toten
Saskia Sarginson: The Stranger – Wer bist du wirklich?
Keigo Higashino: Unter der Mitternachtssonne
Saskia Berwein: Zornesbrand
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