Mein Lesemonat November 2022

Lesemonat November 2022

Im Lesemonat November 2022 gelesen / gehört

Gelesen im November 2022

📚 Buch
🎧 Hörbuch
📚🎧 Beides
(Ich lese oft ein Buch und lese dabei gleichzeitig das Hörbuch.)

📚🎧 Kristine Getz: Poppy
📚🎧 Julia von Lucadou: Tick Tack
📚🎧 Ian McEwan: Lessons (🇩🇪 “Lektionen”)
📚🎧 Celeste Ng: Unsre verschwundenen Herzen
📚🎧 Dolores Redondo: The North Face of the Heart (🇩🇪 “Todesspiel. Die Nordseite des Herzens”)

Im November rezensiert

Lieblingsbuch

Rezensionen “Lieblingsbuch”:

[Link] 🇬🇧 🇺🇸 Stephen King: Billy Summers (🇩🇪 Deutsche Rezension im Oktober)

»King tells a deeply original story that draws its quiet suspense not from cheap shock effects. It arises from the facets of a life of tragic inevitabilities; a life that finally finds true expression in the protagonist’s writing.«

[Link] Ian McEwan: Lektionen

»McEwan bettet die Romanhandlung differenziert und überzeugend in die Zeitgeschichte ein, verliert die persönliche Entwicklung seiner Charaktere dabei aber nie aus dem Blick. Er verwendet Versatzstücke seines eigenen Lebenslaufes, ohne die Grenze zur Autofiktion zu überschreiten. Der Roman liest sich im besten Sinne wie ein Alterswerk, stilistisch und inhaltlich gereift wie ein guter Wein.

Die Schwere mancher angesprochenen Themen weicht immer wieder einer versöhnlichen Leichtigkeit, und diese Mischung macht aus »Lektionen« in meinen Augen einen unterhaltsamen Schmöker mit Tiefgang.«

Gern gelesen

Rezensionen “Gern gelesen”:

[Link] Celeste Ng: Unsre verschwundenen Herzen

»Celeste Ng findet leise, oft geradezu poetische Worte für das Unerträgliche. Immer wieder verwendet sie atmosphärisch dichte Bilder und sprechende Namen, um den Eindruck eines dystopischen Märchens noch zu verstärken, und das hatte für mich einen enormen emotionalen Widerhall, ohne billige Sentimentalität. Fein dosiert lässt sie die ein oder andere Szene jäh herausbrechen aus der dichterischen Distanz, in schonungsloser Nahaufnahme, und das Gesamtbild ist in meinen Augen ein sehr überzeugendes. Das einzige Manko ist in meinen Augen, dass nicht alle Dinge sauber durchkonstruiert erscheinen, was ich durch das Märchenhafte aber noch für verzeihlich halte.«


[Link] 🇩🇪 Dolores Redondo: Todesspiel. Die Nordseite des Herzens

»Der Thriller ist definitiv spannend und würzt diese Spannung mit einem gewissen Zwiespalt zwischen Logik und Mystik, den ich anfangs großartig fand, weil eine rationale Erklärung dennoch immer möglich blieb. Gegen Ende entfernte sich die Geschichte indes mehr und mehr von dieser rationalen Basis, und die Abhandlung des Falls erschien mir übereilt. Dennoch: Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich gut unterhalten.«


[Link] 🇬🇧 🇺🇸 Dolores Redondo: The North Face of the Heart

»I was particularly impressed by the densely atmospheric writing style; the characters are also convinvcing, with only a few exceptions. They are described in authentic and credible ways, especially young Amaia, who has to prove herself in an extreme situation in a new team. The ending, however, was too rushed for my taste, with the stale aftertaste of a failure to fully exploit the story’s potential.«

Nicht ganz überzeugts

Rezensionen “Nicht ganz überzeugt”:

[Link] Kristine Getz: Poppy

»Die angesprochenen Themen sind interessant und werden schlüssig dargestellt: Mamablogs, die Nutzung dieser Blogs durch Pädophile, parasoziale Beziehungen zwischen Influencer:innen und ihrer Gefolgschaft … Die psychische Erkrankung der Protagonistin wird meines Erachtens jedoch unsensibel und leicht problematisch dargestellt, und die esoterische Ebene macht einen Teil der Handlung für mich unglaubwürdig. Dazu kommt ein Schreibstil, der sich zwar über weite Strecken ansprechend liest, aber an zahlreichen schablonenhaften Wiederholungen leidet.«


[Link] 🇬🇧 🇺🇸 Oyinkan Braithwaite: My Sister, the Serial Killer (🇩🇪 Rezension im Oktober)

»In the end, I felt that the book didn’t live up to its potential, that it wasn’t brought to a conclusion that elevated all of the issues. The author creates a rich literary breeding ground for the topics addressed, but the characters remain almost untouched by all of it – things are the way they are, period, no one seems to be inclined to attempt meaningful change.«

Deutliche Kritikpunkte

Rezensionen “Deutliche Kritikpunkte”:
Keine Rezensionen in dieser Kategorie im November!

Andere Blogbeiträge im November 2022

[Link] Mein Lesemonat Oktober
[Link] #Lesetagebuch KW45 2022
[Link] Leseliste »Books and Bao«
[Link] Vielversprechende Buchneuerscheinungen Dezember 2022
[Link] Leserunden und Rezensionsexemplare

Neuzugänge im November 2022

Kiran Millwood Hargrave: The Deathless GirlsIf We Were Villains

Kiran Millwood Hargrave: The Deathless Girls
M. L. Rio: If We Were Villains

Ich lese gerade oder demnächst:

Sally Rooney: Normale Menschen

Sally Rooney: Normale Menschen

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.

Allzu weit bin ich noch nicht damit, aber ich hätte Connell schon ein paar Mal erwürgen können. Eigentlich mag er Marianne, ist aber (zumindest anfangs) nicht verliebt in sie. Er legt Wert darauf, vor anderen Schüler:innen so tun, als hätten Marianne und er außerschulisch keinerlei Kontakt zueinander, weil sie als seltsam und hässlich gilt und die Freundschaft ihm daher peinlich ist. Dann fängt er eine sexuelle Beziehung zu ihr an – dafür ist sie also gut genug! –, behandelt sie in der Schule jedoch immer noch mit sorgfältiger Missachtung. Dann entwickelt er doch noch romantische Gefühle, scheint kurz ein Rückgrat zu entwickeln, aber dann … Argh. Sagen wir mal: Dann trifft Connell eine Entscheidung, bei der ich dachte: Marianne, Liebes. Aufstehen, Krönchen richten, nicht darauf warten, dass aus dem Frosch ein Prinz wird.

Ja, in den Passagen, die aus Connells Sicht erzählt werden, merkt man, dass er im Grunde kein schlechter Kerl wäre, wenn er sich nur nicht so sehr davon leiten ließe, was andere Menschen über ihn denken könnten. Kurzgesagt: Er ist schwach, er steht für seine Prinzipien nicht ein, und das macht aus guten Absichten erbärmliches Verhalten.

Was waren deine Highlights im November?

[Link] Frühere Lesemonate

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