#Rezension Elisabeth Thomas: Catherine House

Elisabeth Thomas: Catherine House

Bisher gibt es noch keine deutsche Übersetzung
(Stand 01.02.2023)

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Handlung
Die Themen
Die Charaktere
Das “Dark” in “Dark Academia”
Die Auflösung

Handlung

Drei Jahre musst du Catherine House opfern. Drei Jahre, in denen du keinerlei Kontakt zur Außenwelt hast. Nur das Studium zählt, nur die Universität bestimmt dein Tun und Handeln. Doch wenn du das durchstehst, ist dir ein erfolgreiches Leben gewiss – die Ehemaligen sind Präsidenten, Preisträger, Superstars. Und Catherine House lässt dir viele Freiheiten. Alkohol, Drogen, Sex? Kein Problem, du bist ja erwachsen. Nur Leistung muss du dennoch erbringen. Und wenn nicht? Dann wird das … Konsequenzen haben.

Titel der Rezension

Die Themen

Birdies

Das ist Dark Academia: ein düsterer Campusroman, in dem sich die Abgründe der akademischen Welt nach und nach enthüllen.

So weit, so typisch.

Aber mehr und mehr liest sich das einerseits wie atmosphärische Science Fiction (darüber möchte ich hier noch nichts verraten), andererseits wie ein Roman über einen perfiden Kult: Catherine House lässt seine Student:innen nicht mehr los. Einmal wöchentlich versammeln sich alle in der Aula, um immer wieder die gleichen sinnlosen Sätze anzustimmen:

»You are in the house and the house is in the woods. The woods are in the house. The stairs are in the house. You are in the house and the house is in you.«

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Die Charaktere

Pastel Bird 6

In den ersten Kapiteln mochte ich Protagonistin Ines nicht, die sich der akademischen Welt konsequent verweigert. Was sie nicht tut: Sie geht nicht zu Vorlesungen, sie lernt nicht, sie reicht keine Arbeiten ein. Was sie tut: Sie schläft, sie trinkt, sie geht auf Partys, sie hat Sex.

Dadurch erfährt man als Leserin zunächst nur sehr wenig vom Alltag in Catherine House; die anderen Charaktere bleiben vage Randerscheinungen. Wäre es so weitergegangen, dann würde ich jetzt eine ganz andere Rezension schreiben. Doch im weiteren Verlauf integriert sich Ines mehr ins studentische Leben, so dass diese Schwachpunkte entfallen.

Viele der anderen Charaktere sind nicht unbedingt sympathisch, entpuppen sich aber als komplex und faszinierend zwiespältig. Elisabeth Thomas ist eine Meisterin der subtilen Andeutungen – das Wesen ihrer Protagonist:innen zeigt sich im Ungesagten, im Abwesenden, in den Leerstellen.

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Das “Dark” in “Dark Academia”

Buch 3

Die Geschichte folgt einer (alb)traumhaften Logik, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Grauen bleibt unterschwellig, der Horror kriecht dir heimlich, still und leise ins Hirn.

Du bist im Haus und das Haus ist im Wald. Der Wald ist im Haus. Die Treppen sind im Haus. Du bist im Haus und das Haus ist in dir

Das ist schräg, das ist verwirrend, das hat was von einem Drogentrip – aber das ist auch zutiefst originell. Je mehr du erfährst, desto weniger verstehst du, aber das macht nichts, solange du dich nur auf die dichte Atmosphäre einlassen kannst. Und der konnte ich mich immer weniger entziehen!

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Die Auflösung

Gern gelesen

Natürlich möchte ich hier noch nichts Konkretes verraten, aber so viel sei gesagt: Am Schluss bleibt vieles offen – in meinen Augen zu viel. Ich kann gut damit leben, wenn ein Roman nicht alles bis ins Kleinste erklärt, aber hier kommt das Ende sehr abrupt und lässt den Subtext der Handlung komplett im Nichts versanden. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich hätte wenigstens gerne das Gefühl, dass es für diese Dinge eine Erklärung gibt, auch wenn ich sie nicht verstehe.

Dieses Ende kostet »Catherine House« seinen potentiellen Lieblingsbuch-Status, aber ich habe es dennoch gerne gelesen.

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