#Zurückgeschaut : Lesemonat Mai 2020

Zurückgeschaut

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© Beitragsbild: KeJas Wortrausch
© der Cover liegt bei den jeweiligen Verlagen
© Fotos: A.M. Gottstein

Buchiger Rückblick auf den Mai 2020

Ich kombiniere meinen Monatsrückblick mit der Aktion #zurückgeschaut, die sich Kerstin und Janna vom Blog KeJas Wortrausch ausgedacht haben. Es geht dabei um Neuzugänge und die aktuelle Lektüre, Geheimtipps, Highlights oder Flops, Zitate und was einem sonst noch so einfällt…

Ich lese aktuell…

Uwe Timm Morenga

Uwe Timm: Morenga

Über die Geschichte Südwestafrikas in dieser Zeit wusste ich vor diesem Buch nur sehr wenig! Aber Uwe Timm liefert in “Morenga” eine Unmenge an Informationen, so dass das Buch sich liest wie eine Mischung aus Roman und populärwissenschaftlichem Sachbuch.

Der hier beschriebene Rassismus und der daraus folgende Genozid lesen sich unglaublich tragisch und bestürzend, machen aber auch wütend. Hier wurden schon Konzentrationslager eingerichtet, hier wurden zig-Tausende von Menschen ganz bewusst zum Verdursten in die Wüste getrieben, sogar Frauen und Kinder.

“Deutsch-Südwestafrika, 1904. Beginn eines erbarmungslosen Kolonialkrieges, den das Deutsche Kaiserreich gegen die aufständischen Herero und Hottentotten führt. An der Spitze der für ihre Freiheit kämpfenden Schwarzen steht Jakob Morenga, ein früherer Minenarbeiter. Was damals mehr als drei Jahre lang in dem heute unabhängigen Namibia geschah, hat Uwe Timm in einer Montage von historischen Dokumenten und fiktiven Aufzeichnungen des Oberveterinärs Gottschalk aus Hamburg zu einem grandiosen historischen Roman verdichtet.”

(Klappentext)

Ich lese was, was du nicht liest…

Katie Hale Mein Name ist Monster

Katie Hale: Mein Name ist Monster

Dieses Buch habe ich mir einzig und alleine angeschafft, weil es in die Arktis-Sammlung meines Mannes passt, da ein Teil der Handlung in Longyearbyen in Spitzsbergen spielt. Allerdings ist das wirklich nur ein kleiner Teil!

Ich habe das Buch fertig gelesen, aber noch nicht rezensiert, weil ich es erst noch ein Weilchen sacken lassen wollte – es ist wirklich ungewöhnlich, mit einer Protagonistin, die schon vor der Apokalypse nicht so recht in die menschliche Gesellschaft passte. Ihr Vater nannte sie “Monster”, weil sie andere Kinder schlug und biss, bis aufs Blut, und sie übernahm den Namen stolz – bis ins Erwachsenenalter. Sie liebte ihre Arbeit in der Arktis wegen der Stille und der wenigen Menschen. Wie reagiert jemand, der immer am liebsten alleine war, wenn alle Menschen sterben und die Einsamkeit keine freiwillige Wahl mehr ist?

Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen Spitzbergen ausgeharrt und die Welt gemieden. Doch dort kann sie nicht bleiben. Auf ihrer Reise nach Süden wird sie an die Küste Schottlands angespült – und trifft auf ein verwildertes Mädchen. Für die beiden letzten Überlebenden einer versunkenen Welt ist es die Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch wie soll man seinen Weg fortsetzen, wenn es kein Zuhause mehr gibt? Wie soll man ohne Wurzeln wieder wachsen? Wie neues Leben säen einzig unter Frauen?

(Klappentext)

Monatshighlight

Peter Zantingh: Nach Mattias

Peter Zantingh: Nach Mattias

Es geht um zwischenmenschliche Verbindungen: Die tiefen, die zwischen Menschen durch gemeinsame Trauer geknüpft werden, und die zufälligen, die im Nachhall von Matthias’ Tod entstehen und Relevanz erhalten. Das ist großartig geschrieben: mit jedem Kapitel entfaltet sich eine dieser Verbindungen vor dem Leser, und das liest sich komplex und auf leise Art bedeutsam.

Meine Rezension zu “Nach Mattias”

“Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Erinnerung zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltlos hinzugeben.”

(Klappentext)

Buchflop des Monats

Christine Brand Die Patientin

Christine Brand: Die Patientin

Die Handlung an sich ist sehr originell und hat viel Potential – störend war für mich jedoch, wie ungeschickt sich die erfahrene Journalistin Milla anstellt, und wie oft ihr Liebesleben im Mittelpunkt steht und anderen Dingen den Raum nimmt. Wenn es um ihren heimlichen Schwarm geht, werden Inhalt und Schreibstil leider wiederholt recht flach und auch klischeehaft.

Meine Rezension zu “Die Patientin”

“Der blinde Nathaniel und sein kleiner Patensohn Silas geben ein merkwürdiges Paar ab – doch seit dem Tag, an dem Nathaniel Silas’ Mutter das Leben rettete, sind sie unzertrennlich. Jeden Monat besuchen sie gemeinsam die Komastation des Berner Spitals, doch heute stimmt etwas nicht. Eine fremde Frau liegt in dem Bett, in dem vier Jahre lang Silas’ Mutter lag. Der Oberarzt behauptet, sie sei gestorben. Doch es gibt kein Grab, keinen Totenschein, keine Antworten auf Nathaniels Fragen. Als seine gute Freundin, die Journalistin Milla Nova, herausfindet, dass in der Schweiz mehrere Komapatienten verschollen sind, wittert sie einen Skandal. Dann tauchen Leichen am Ufer der Aare auf, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen. Nathaniel wird klar: Die verschwundene Patientin lebt – doch sie schwebt in tödlicher Gefahr …”

(Klappentext)

Fazit

Mein Lesemonat Mai 2020 in Zahlen

Seiten insg.: 1.392
Seiten pro Tag: ~45

Buchliebling

Bücher, die mich begeistern konnten und die ich weiterempfehle.

Graham Swift: Da sind wirJames Baldwin Giovannis ZimmerPeter Zantingh: Nach MatthiasAnne Enright Die Schauspielerin

Rezensionen:
Graham Swift: Da sind wir – 160 Seiten
James Baldwin: Giovannis Zimmer – 208 Seiten
Peter Zantingh: Nach Matthias – 240 Seiten
Anne Enright: Die Schauspielerin – 304 Seiten

Wegbegleiter

Wegbegleitern schenkte ich trotz möglicher kleiner Schwächen gerne meine Lesezeit.

keine

Sorgenkind

Bücher, denen ich gemischte Gefühle entgegenbringe. In meinen Augen zeigen sie deutliche Schwächen; es gibt aber auch Eigenschaften, die ich mochte

Christine Brand: Die Patientin

Rezension:
Christine Brand: Die Patientin – 480 Seiten

Fehlgriff

Werke, denen ich persönlich nichts abgewinnen konnte.

keine

Noch nicht rezensiert

Katie Hale: Mein Name ist Monster – 384 Seiten

Bleibende Worte

“Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends. Der lehnt dunkel und geduldig an der Wand, streckt sich in voller Länge über den Asphalt aus oder zeichnet hinter deinem Rücken die Silhouette einer graziös drohenden Schlange auf den zu lange nicht gemähten Rasen.”

(aus “Nach Mattias” von Peter Zantingh)

Kaffeerunde

Im Moment ist meine Leselaune eher mau. Ich male zur Zeit einfach viel lieber… Vermutlich liegt das auch daran, dass mir so viel im Kopf rumschwirrt: vor allem Corona, Georg Floyd und die Proteste. Da ist kaum noch Platz für Literatur!

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