Unbezahlte #werbung:
Ein Rezensionsexemplar des Buches wurde mir von NetGalley im Auftrag des Verlags zur Verfügung gestellt.
Titel der Originalausgabe: The Searcher
Übersetzung von: Ulrike Wasel & Klaus Timmermann
Verlag der dtsch. Ausgabe: S. Fischer
Verlag des Originals: Viking
Inhaltsverzeichnis
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Handlung
Spannungsbogen
Charaktere
Schreibstil
Fazit
Das Drama im Ungesagten
Handlung
Bis vor kurzem war Cal Hooper noch Polizist in Chicago, doch er konnte die Gewalt und die menschlichen Abgründe, mit denen er tagtäglich konfrontiert war, nicht mehr ertragen. Ihm schwebt ein ruhiges Leben in schöner Natur vor, mit freundlichen Nachbarn und dem gelegentlichen Bier im Pub, und dieses Leben sucht er nun in einer ländlichen Gegend Westirlands. Alles ist friedlich. Alles ist gut.
Aber dann ist da dieses Kind, Trey, das ihn beobachtet wie ein kleines Wildtier: Scheu, aber bereit, jederzeit Zähne und Klauen einzusetzen. Trey hat gehört, dass Cal früher Polizist war, und Trey will wissen, was aus seinem Bruder Brendan geworden ist. Alle sagen, er ist abgehauen, niemand will damit zur Polizei gehen, aber Trey ist sicher, dass Brendan entführt wurde.
Und schon ist Cal wieder in eine Ermittlung verstrickt, nur ohne die Ressourcen, die ihm als Polizist zur Verfügung standen – und umgeben von Nachbarn, die zunehmend feindselig wirken.
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Spannungsbogen
Ich weiß, dass das ruhige Tempo ihrer Bücher nicht allen Lesenden gefällt. Für mich ist Tana French indes eine Meisterin der subtilen Spannung, die sich im Unbehagen des Lesers so langsam entfaltet wie ein Schwelbrand. Erst im Rückblick ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild, das durch psychologische Tiefe und eine feine Charakterzeichnung überzeugen kann, und doch finde ich das niemals langweilig.
Charaktere
In jedem ihrer Bücher beweist Tana French ein tiefes Verständnis für ihre Charaktere und deren soziales Umfeld, und »Der Sucher« ist da keine Ausnahme. Die Charaktere sind wieder großartig: tiefgründig, authentisch und vielschichtig geschrieben. Mit psychologischer Finesse lotet der Roman die zwischenmenschlichen Abgründe aus, und das ist für mich die größte Stärke des Romans.
»Der Sucher« ist in meinen Augen vor allem ein bestechendes Gesellschaftsdrama, denn er führt die Leser:innen in das komplizierte Geflecht einer Dorfkultur, in der vieles um des lieben Frieden willens verschwiegen und vertuscht wird.
Schreibstil (Metaphern / Atmosphäre / Beschreibung der Handlungsorte / Sprachrhythmus / Dialoge)
Tana French hat einen unverwechselbaren Schreibstil, der die Brücke schlägt zwischen Kriminalroman und literarischer Prosa. Mit Liebe zum Detail und einem ausgeprägten Gespür für die Bedeutung des richtigen Schauplatzes haucht sie der Geschichte Leben ein und setzt dabei auf Atmosphäre statt auf Action. Auch in den Dialogen nimmt sie sich zurück und lässt der Handlung Zeit und Raum, um ihre Wirkung zu entfalten.
Fazit
Der amerikanische Cop Cal Hooper hat genug vom Sumpf des Verbrechens und zieht nach Westirland – wo er sich prompt von einem Kind einspannen lässt, nach dessen verschwundenen Bruder zu suchen. Seine bisher freundlichen Nachbarn werden abweisend, Cal steht vor einer Mauer des Schweigens, und letztlich ist »Der Sucher« vor allem ein zwischenmenschliches Drama.
Die Charaktere sind komplex und die unterschwellige Spannung zieht Leser:innen durch eine Handlung voller Wendungen und Fallstricke. Zusammengehalten wird das von Tana Frenchs unverwechselbaren atmosphärischem Schreibstil. Für mich ist »Der Sucher« eines ihrer besten Bücher.
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