#Rezension Jane Harper: Ins Dunkel

Jane Harper: Ins Dunkel

Ein Rezensionsexemplar des Buches wurde mir vom Verlag für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt.

© Cover ‘Jane Harper Ins Dunkel’: Rowohlt
© Foto: A.M. Gottstein

Handlung

Klappentext:
“Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte. Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.”

“Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite …”

Thriller oder Survivaldrama?

Meine Meinung

Über lange Strecken der Handlung ist nicht mal klar, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt.

Eine Frau ist mitten in der Wildnis bei miesesten Wetterbedingungen und ohne Proviant verschwunden – der unschöne Ausgang einer missglückten Teambildungsmaßnahme. Soweit könnte das zwar spannend, aber einfach nur die Geschichte eines schlecht geplanten Abenteuers sein.

Erstmal weiß keiner, ob Alice sich freiwillig abgesetzt oder aufgrund der schlechten Sicht verirrt hat, ob sie vielleicht entführt wurde oder einen Unfall hatte, ob sie noch lebt oder nicht.

Ermittler Aaron Falk, so sympathisch ich ihn auch finde, ist hier zunächst eher schmückendes Beiwerk.

Eigentlich würde der Fall gar nicht in seine Verantwortung fallen, wenn Alice nicht dummerweise etwas mit einer anderen Ermittlung zu tun hätte, wegen der ihm seine Vorgesetzten im Nacken sitzen. Das Augenmerk liegt derweil auf den vier Frauen, mit denen Alice ihre unglückselige Wanderung antrat.

Schnell wird einem als Leser klar: da gab es genug böses Blut, dass ein Verbrechen zumindest nicht auszuschließen ist. In den Rückblicken verhält Alice sich dermaßen unsympathisch, dass man halb damit rechnet, die anderen vier Frauen hätten sie womöglich à la Orientexpress gemeinsam gemeuchelt. Aber heißt das wirklich, dass eine von ihnen Alice etwas angetan hat, oder heißt es einfach nur, dass in einer mehr als schwierigen Situation ein paar Mal die Gemüter hochgekocht sind?

Zickenkrieg oder Mord?

An dieser Stelle sollte ich erstmal klarstellen, dass mir das Buch durchaus sehr gut gefallen hat – aber nein, ich würde es nicht als Thriller bezeichnen.

Die Spannung entwickelt sich eher langsam; es ist wirklich mehr eine psychologische Fallstudie, verpackt in eine Survival-Geschichte. Was meines Erachtens nichts Schlechtes sein muss! Die Charaktere sind in meinen Augen sehr gut geschrieben, vielschichtig und glaubhaft, und die Handlung konzentriert sich viel mehr auf ihre Abgründe und Geheimnisse als auf das potentielle Verbrechen.

Ich mag sowas ja – die subtilen, leisen Dramen ohne Gemetzel oder literweise Blut.

Die Auflösung am Schluss ist überraschend und definitiv anders, als man es von einem Thriller erwarten würde, aber sie macht Sinn und ist sauber konstruiert.

Abschließend noch ein paar Worte zum Schreibstil: den fand ich wieder wunderbar, Jane Harper hat einfach ein gutes Gespür für Atmosphäre und ein echtes Händchen für die Beschreibung der australischen Wildnis.

Fazit

Wegbegleiter

Fünf Frauen werden im Rahmen einer Teambildungsmaßnahme in die australische Wildnis geschickt, und nur vier davon kommen zurück. Die verschwundene Alice hat es sich mit mehr als einer ihrer Kolleginnen verscherzt, dennoch ist nicht klar: Unfall, Mord, oder lebt Alice sogar noch?

Darüber, ob das Buch ein Thriller ist, lässt sich zweifelsohne streiten.

In meinen Augen ist die Antwort ‘nein’, dennoch hat mir auch der zweite Band der Reihe wieder sehr gut gefallen. Er lebt in meinen Augen vor allem von der Atmosphäre und den psychologischen Spannungen zwischen den fünf grundverschiedenen Frauen.

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TitelIns Dunkel
OriginaltitelForce of Nature
Autor(in)Jane Harper
Übersetzer(in)Ulrike Wasel
Klaus Timmermann
Verlag*Rowohlt
ISBN*9783499274732
Seitenzahl*416
Erschienen am*24. Juli 2018
GenreThriller
* bezieht sich auf die abgebildete Ausgabe des Buches
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