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Handlung
Der grausame Tod ihres Bruders hat Holly schwer mitgenommen. Kurz bevor er starb, schickte er ihr eine letzte Nachricht mit den Worten »Get it out of me« und schlitzte sich dann mutmaßlich selbst auf brutale Weise auf. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, der durch eine psychotische Störung ausgelöst wurde. Holly hingegen vermutet eine Gewalttat, die möglicherweise mit Danes Freundin Maura zu tun hat. Um die Wahrheit herauszufinden, freundet sie sich mit Maura an – und entwickelt Gefühle für die geheimnisvolle Schönheit. Bald erkennt Holly jedoch, dass sie in Gefahr läuft, dasselbe Schicksal wie ihr Bruder zu erleiden.
Zwischen Body Horror und Gothic Horror
Typisch für das Genre ‘Southern Gothic’ erzählt »Such Pretty Flowers« eine Geschichte des verführerischen Grusels. Der Schreibstil erzeugt eine fast viszerale Horror-Atmosphäre, ohne auf billige Schockeffekte zurückzugreifen. Persönlich würde ich diesen originellen Roman nicht einmal als Thriller bezeichnen; obwohl es nicht an psychologischer Spannung mangelt, ist es vor allem die dichte, wunderbar unheimliche Atmosphäre, die ihn trägt.
Das ‘Personal’ des Buches:
Die Charaktere sind gut geschrieben insbesondere Maura. Sie ist attraktiv, charmant und intelligent, strahlt jedoch eine beinahe unbehagliche Intensität aus. Ihre ‘Geschäftspartner’ bringen ihr eine kultähnliche Verehrung entgegen. Gleichzeitig zeigt sie auch Verletzlichkeit und eine Angst vor dem Verlassenwerden, was ihrer Figur Tiefe verleiht.
Kritik
Hollys naives Verhalten bei Gefahr erscheint manchmal nicht ganz konsistent mit dem, was bisher über sie erzählt wurde. Es wirkt eher wie ein aufgesetztes Hilfsmittel, um die Handlung voranzutreiben, als eine realistische Charakterschwäche. Auch hätte die Autorin die Geschwisterdynamik zwischen Holly und Dane meiner Meinung nach noch deutlicher ausarbeiten können, um der Geschichte mehr Tiefgang zu verleihen.
Letztendlich lässt das Ende ein wichtiges Handlungselement unaufgelöst und erschien mir dadurch überstürzt. Das mag eine Verneigung vor den typisch ambivalenten Horrorfilm-Enden sein, wirkte auf mich aber dennoch wie nicht ganz geglückt.
Fazit
Obwohl es ein paar Aspekte gibt, die mich nicht vollständig überzeugt haben, hat mir der Roman insgesamt viel Spaß gemacht hat und ich habe ihn gerne gelesen.
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