#Rezension Yukito Ayatsuji: The Decagon House Murders

Yukito Ayatsuji: The Decagon House Murders

Leider gibt es noch keine deutsche Übersetzung! Übersetzung aus dem Japanischen ins Englische: Ho-Ling Wong

Diese Rezension bezieht sich auf den Roman, nicht die gleichnamige Manga-Reihe!

Inhaltsverzeichnis

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Handlung
Originalität
Spannung & Auflösung
Charaktere
Schreibstil
Fazit

Handlung

Die einsame Insel Tsunojima ist als Schauplatz einer Reihe ungelöster Morde berüchtigt und seither unbewohnt – und genau das macht sie zum perfekten Ausflugsziel für einen Club krimibegeisterter Student:innen. Der Besitzer der Insel erlaubt ihnen, für einige Tage im titelgebenden »Decagon House« zu übernachten.

Buch 4

Am ersten Tag finden sie dort eine Reihe kleiner Namenstafeln vor: »Das erste Opfer«, »Das zweite Opfer«, »Das dritte Opfer«, »Das vierte Opfer«, »Das letzte Opfer«, »Der Detektiv«, »Der Mörder«. Alle streiten ab, sie mitgebracht zu haben – ein schlechter Scherz?

Doch am nächsten Morgen ist ein Mitglied tot.

Es gibt keine Kontaktmöglichkeit zum Festland, und so beschließen die Überlebenden, all ihr Fachwissen anzuwenden, um den Mörder zu entlarven. Der ist ihnen jedoch immer einen Schritt voraus, während sie sich zunehmend verzweifelt gegenseitig verdächtigen …

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Ein großartiges Werk voll Irreführung und Täuschung

Originalität

Birdies

Dieses Buch aus dem Jahr 1987 ist ein Klassiker der japanischen Kriminalliteratur – und das zurecht. Verwunderlich, dass sich noch kein deutscher Verlag dieses kleinen Juwels angenommen hat! Es wird dem Genre »Honkaku« zugeordnet: japanische Krimis klassischer Machart, inspiriert von den Größen der westlichen Kriminalliteratur.

Dementsprechend leiht es sich die grundlegende Handlungsstruktur von Agatha Christies »Und dann gabs keines mehr«, ist aber keineswegs nur eine platte Nacherzählung. Es ist brillant geschrieben, atmosphärisch dicht und clever konstruiert.

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Spannung & Auflösung

Pastel Bird 5

Der Krimi überzeugt durch seine subtile atmosphärische Spannung und nicht durch blutige Eskalation. Jeder Blick, jede Geste, jedes Detail ist von Bedeutung, jedes Wort zählt. Die Spannung schraubt sich langsam, aber unaufhaltsam höher, während sich jedes Puzzleteil in komplexen Handlungsverästelungen zu einem atemberaubenden logischen Ende fügt.

Wie es die Regeln des Honkaku-Genres verlangen, enthält die Handlung genug Hinweise, damit Lesende den Fall theoretisch selber lösen könnten. Ich gebe zu: Ich habe das nicht geschafft, aber im Rückblick machten manche Dinge plötzlich Sinn…

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Charaktere

Buch 1

Die Hauptcharaktere sind glühende Verehrer:innen der Größen der Kriminalliteratur. Sie erkennen daher die Struktur eines klassischen Kriminalromans in ihrer eigenen Situation und das verleiht der Geschichte eine faszinierende Metaebene. Obwohl jede:r von ihnen einem bestimmten Typus zuzuordnen ist (eine weitere Verneigung vor den Meister:innen des Genres), werden sie doch lebendig genug geschildert, um authentisch und glaubhaft zu wirken.

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Fazit

Lieblingsbuch

Dieses Buch ist ein Meisterwerk der japanischen Krimiliteratur, ein echter Klassiker des Genres. Es ist brillant geschrieben, atmosphärisch dicht und gut konstruiert, mit Charakteren, die interessant und schlüssig dargestellt werden. Die subtile Spannung schraubt sich stetig hoch bis zu einem überraschenden, aber logischen Ende.

Ich bin beeindruckt und hoffe, dass die anderen achte Bände der Reihe auch noch ins Englische oder Deutsche übersetzt werden. Zumindest »The Mill House Murders« erscheint Mitte März auf Englisch.

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Buchempfehlungen

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Tana French: Der dunkle Garten
Clare Mackintosh: Die Letzte Party

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