#Rezension Rebecca Ross: Der verwunschene Fluss

Rebecca Ross: Der verwunschene Fluss

Titel der Originalausgabe: A River Enchanted
Übersetzung von: Kerstin Fricke
Verlag der dtsch. Ausgabe: Panini Verlags GmbH
Verlag des Originals: Harper Voyager

Märchen, Intrige und Mythos

Handlung

Jack Tamerlaine kehrt nach 10 Jahren Abwesenheit, in denen er Musik auf dem Festland studierte, auf die verzauberte Insel Cadence zurück, um bei der Suche nach mehreren verschwundenen Mädchen zu helfen. Denn Adaira, Erbin des Ostens und Jacks Kindheitsrivalin, vermutet, dass die unberechenbaren Geister von Feuer, Wasser, Erde und Wind dahinterstecken. Auf jeden Fall müssen sie die Wahrheit kennen – und sie reagieren nur auf die Musik eines echten Barden.

Jedes magische Lied kostet Jack indes einen hohen Preis, und nach und nach wird deutlich, dass hinter dem Verschwinden der Kinder weit mehr steckt als nur die Launen der kapriziösen Elementargeister.

Der Wind flüstert geheimnisvoll

Die Welt des Buches ist überzeugend und wunderbar ausgestaltet, mit einem interessanten Magiesystem sowie der komplexen Geschichte zweier verfeindeter Völker und ihrer politischen Intrigen. Ganz nebenher lotet der Roman die elementare Bedeutung von Familie und Zuhause aus. »Der verwunschene Fluss« liest sich wie ein Teil des modernen Märchenschatzes, inspiriert von schottischen Mythen und Legenden, und gleichzeitig wie ein magischer Krimi: Wer hat die Kinder entführt?

Ein Lied für das Wasser

Mit sprudelnder Vorstellungskraft und atmosphärisch-lyrischer Prosa führt Rebecca Ross die Leser:innen durch dieses raffiniert erdachte Mysterium, und das liest sich so mitreißend wie der titelgebende Fluss. Allerdings gab es einen Aspekt der Auflösung, den ich nicht hundertprozentig schlüssig fand. (Mehr kann ich nicht sagen, ohne zu viel zu verraten.)

In Träumen versunken

Die Charaktere sind überwiegend gut beschrieben, vielschichtig und interessant, doch die unvermeidliche zentrale Liebesgeschichte wirkte auf mich vorhersehbar und sogar etwas fad. Es gibt jedoch eine Liebesgeschichte in der Nebenhandlung, die mich weit mehr verzauberte!

Fazit

Gern gelesen

Trotz kleinerer Mankos ist »Der verwunschene Fluss« für mich eine kleine literarische Schatztruhe, halb Märchen, halb Mysterium, mit einem zauberhaften Schreibstil und einer nicht weniger zauberhaften magischen Welt.

Rezensionen zum englischen Original

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