Titel der Originalausgabe: The Goblin Emperor
Übersetzung von: Petra Huber
Verlag der dtsch. Ausgabe: Fischer TOR
Verlag des Originals: TOR Books
Epische Fantasy mit Steampunk-Ambiente
Vielbeachtetes Debüt
Der Roman war für vier der wichtigsten Preise der Fantasyliteratur nominiert: für den Hugo Award, den Nebula Award, den World Fantasy Award und den Locus Award, den er im Jahr 2015 dann auch erhielt.
Daher habe ich die Lektüre mit hohen Erwartungen begonnen, die nicht nur voll und ganz erfüllt, sondern sogar übertroffen wurden.
Warum ist der Roman so großartig?
Stimmige, lebendige Charaktere? Eine bis ins Detail durchdachte, gesellschaftlich komplexe Welt voller Hofintrigen, Ränkespiele und dunkler Magie? Ein Schreibstil mit ausdrucksstarken atmosphärischen Bildern? Ja, ja und nochmal ja. Luftschiffe und andere Steampunk-Elemente sind dann noch das Tüpfelchen auf dem i.
Handlung
Maia ist halb Elf, halb Kobold, und stand als verstoßener Sohn des alten Kaisers so weit unten in der Erbfolge, dass niemand damit gerechnet hätte, dass er tatsächlich einmal auf dem Thron sitzen könnte. Aber sein Vater und alle seine Halbbrüder kamen bei einem ‘Unfall’ ums Leben, und so wurde aus dem vernachlässigten, misshandelten Jungen ohne nennenswerte Bildung der mächtigste Würdenträger der Elflande.
Maia ist erst 18 Jahre alt und strebt nicht nach Macht, ganz im Gegenteil. Er ist ein warmherziger junger Mann, der sich vor allem nach echter Freundschaft sehnt, die ihm in diesem politischen Schlangennest immer wieder verwehrt bleibt. Er ist jedoch intelligent genug, um zu wissen, dass schon der kleinste Fehler ihn das Leben kosten könnte. Und so nutzt er alle Ressourcen, um zu lernen, sich in dieser Gesellschaft zu behaupten – und herauszufinden, wer bei dem ‘Unfall’, der ihn auf den Thron brachte, die Fäden in der Hand hielt.
Kobolde und Elfen
Die Geschichte ist auch eine stimmige Parabel über Rassismus und persönliche Identität in der Schnittmenge zweier Kulturkreise. Die Elfen sind weißhäutig und zierlich, die Kobolde haben tiefschwarze Haut und sind stämmiger gebaut. Maja ist als Halb-Kobold in einem rein elfischen Umfeld aufgewachsen, das ihm stets das Gefühl gab, er sei minderwertig und dumm, und seine dunkle Haut sei abstoßend. In vielen Szenen wird deutlich, wie sehr er das verinnerlicht hat, doch er behauptet sich nach und nach in seiner neuen Rolle und gewinnt dadurch ein positiveres Selbstbild.
Fazit
»Der Winterkaiser« ist in jeglicher Hinsicht ein origineller, überzeugender Fantasyroman, für mich auf jeden Fall ein neuer Favorit.
Schwer tat ich mich anfangs lediglich mit der Vielzahl an Namen, Ehrentiteln und politischer Details, doch das Buch funktioniert tatsächlich am Besten, wenn man gar nicht zu sehr darüber nachdenkt! Im Zweifelsfall gibt es im Anhang eine ausführliche Liste.
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