#Rezension Kai Meyer: Hexenmacht (Die Krone der Sterne #2)

Kai Meyer Hexenmacht

© Cover ‘Kai Meyer Hexenmacht’: Fischer TOR
© Foto: A.M. Gottstein

Achtung: da es sich hier um eine Rezension des zweiten Bandes handelt, beinhaltet sie Spoiler zum ersten Band!

Hier findet ihr meine Rezension zum ersten Band “Die Krone der Sterne”.

Handlung

Klappentext:
“In jenen Tagen strahlten die Sterne heller. Könige herrschten über Sonnen, Adelshäuser regierten wie Götter im All. Wo Leidenschaften entbrannten, wurden gewaltige Schlachten geschlagen. Zivilisationen vergingen, Welten zerbrachen, Gestirne zerstoben zu Sternenstaub. “

“Am Ende des bekannten Universums, auf der Hexenwelt Empedeum, sucht der Orden der Gottkaiserin nach einem Zugang zum Pilgerkorridor, einer uralten Sternenstraße, von der keiner ahnt, wohin sie führt – oder was sich auf ihr nähert. In ihrer Verblendung rufen die Hexen ihren Götzen an, das Schwarze Loch Kamastraka, und ahnen nicht, welches Unheil sie damit heraufbeschwören. “

“Derweil sind Iniza und Glanis dem Orden entkommen und leben mit ihrer neugeborenen Tochter unter Piraten auf dem Planeten Noa. Doch auch dort sind sie alles andere als sicher: Verrat und Entführung, Hinterhalte und Meuchelmorde führen auf die Spur eines Komplotts, das einen galaktischen Krieg entfachen soll. Um das Leben des Kindes zu retten, nimmt Iniza mit ihren Gefährten den Kampf auf – auch wenn das den Untergang ganzer Welten bedeutet. “

Grandiose Fortsetzung

Meine Meinung

Zwischen der Veröffentlichung des ersten und der des zweiten Bandes lag gerade mal ein Jahr. EIN Jahr. Eeeeeein Jahr. Für das Schreiben, Lektorieren und Editieren einer epischen Science-Fantasy, die so komplex ist, dass mein Mann sich seit Tagen meine ungläubige Bewunderung anhören muss. Oder mein Jammern darüber, dass mein Gehirn kurz vorm Implodieren steht, je nachdem. Ich glaube, der Satz “Star Wars ist nichts dagegen!” fiel ein- oder zweimal.

Jedenfalls stehen die beiden Bände jetzt auf einem kleinen Sockel, vor dem ein paar Kerzen brennen, und ich überlege, ob roter Samt und Räucherkerzen zuviel des Guten wären.

Aber nach reiflichem Überlegen habe ich Kai Meyer durchschaut.

Die einzig logische Schlussfolgerung besteht darin, dass sich in seinem Arbeitszimmer ein Wurmloch aufgetan hat, das ihm Zeitreisen ermöglicht. Der dritte Band wurde schon für den nächsten Februar angekündigt, was diese Theorie ja wohl felsenfest untermauert.

Aber ganz im Ernst:

Die Welt, in der diese Geschichte spielt, ist unglaublich originell – und habe ich schon erwähnt, dass sie komplex ist?

Ich bin beeindruckt, wie perfekt alles ineinander greift und sich jedes winzige Detail in ein opulentes Gesamtbild fügt. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die sich hier und dort überlappen, und das vor dem Hintergrund einer Jahrhunderte währenden Weltgeschichte, die zahlreiche Kriege und technologische sowie gesellschaftliche Entwicklungen beinhaltet.

Ganz zu schweigen von den zahlreichen Charakteren – bei denen es auch schon mal passieren kann, dass sie lässig eine Hintergrundgeschichte aus dem Ärmel schütteln, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Was für ein literarisches Meisterwerk ist das bitte schön, dass Kai Meyer das alles anscheinend souverän im Griff hat?

In meiner Rezension zum ersten Band hatte ich geschrieben:

In einer gelungenen, nahtlosen Mischung aus Science Fiction und Fantasy trifft hier das Futuristische auf das Märchenhafte. Raumgleiter, Blaster und Hyperraumsprungtore spielen genauso eine Rolle wie ein mächtiger Hexenorden, eine geheimnisvolle Gottkaiserin oder die uralten Kathedralen der Stille.

Und auch dem zweiten Band gelingt diese Mischung wieder perfekt.

Alles macht Sinn, alles spielt eine Rolle.

Die Geschichte spart, wie im ersten Band, weder mit rasanter Action noch mit Cliffhangern. Man kann die 480 Seiten wirklich ratzfatz runterlesen, wenn man das möchte – langweilig wird es in meinen Augen nie. Aber das wäre schade, denn es lohnt sich, den Schreibstil und das daraus resultierende Kopfkino auf sich wirken zu lassen.

Der Schreibstil ist sehr bildreich und ihm gelingt in meinen Augen das ideale Gleichgewicht:

Er beschreibt detailliert genug, dass man sich jede Szene wunderbar vorstellen kann, aber nicht so detailliert, dass man die eigene Fantasie nicht mehr bemühen muss.

Wie gesagt, Kopfkind, und das vom Allerfeinsten.

Aber es sind wieder die Charaktere, die mich am meisten begeisternn

Sie sind einfach so immens lebendig und glaubhaft, da wirkt der grummelige Waffenmeister so aus dem Leben gegriffen wie der nette Klempner von nebenan. Der ist übrigens einer meiner absoluten Lieblingscharaktere überhaupt – also der Waffenmeister, nicht der Klempner.

Ich habe heftig mitgefiebert mit dem, was den Helden oder auch Anti-Helden des Buches passiert. Kai Meyer schafft es, dass mir die Tränen kommen, wenn eine Maschine sich opfern muss…

Großartig ist auch der Humor:

Die Hauptcharaktere kennen sich inzwischen ziemlich gut und sie haben den Punkt erreicht, wo man sich in aller Freundschaft die übelsten Sprüche an den Kopf schmeißen kann. Da wird dann mitten in der Schlacht schon mal mit Galgenhumor über eine peinliche Begebenheit im Leben eines Charakters hergezogen. Frei nach dem Motto “Lieber eine gute Schlacht verlieren als einen guten Witz.”

Fazit

Bird LB

Wie schon der erste Band, ist auch der zweite wieder eine atemberaubende Mischung aus Action, Science Fiction und einem Hauch Fantasy. Die Handlung ist zutiefst originell, sie lässt sich meines Erachtens mit nichts anderem wirklich vergleichen.

Aber ich würde die Saga den Fans von “Star Wars”, “Babylon 5” oder “Firefly” empfehlen, sowie den Lesern von Brandon Sanderson, Cory Doctorow oder Dan Wells.

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TitelDie Krone der Sterne: Hexenmacht
Originaltitel
Autor(in)Kai Meyer
Übersetzer(in)
Verlag*Fischer TOR
ISBN*9783596701742
Seitenzahl*480
Erschienen am*22. Februar 2018
GenreScience Fantasy
* bezieht sich auf die abgebildete Ausgabe des Buches
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