Unbezahlte #werbung:
Ein Rezensionsexemplar des Buches wurde mir von NetGalley im Auftrag des Verlags zur Verfügung gestellt.
Titel der Originalausgabe: Manden i Tre Dele
Übersetzung von: Maike Dörries
Verlag der dtsch. Ausgabe: Droemer Knaur
Gute Ansätze, Umsetzung mit Schwächen
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Im beschaulichen Jütland wird eine Leiche aus dem Leichenschauhaus entwendet, nur um makaber inszeniert wieder aufzutauchen. Unerfreulich, gar keine Frage! Doch erst die Entdeckung eines Massengrabs ruft die Sonderermittler der Task Force 14 auf den Plan, nicht unbedingt zur Freude der örtlichen Mordkommission.
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Anfänglich war ich von «NACHT» sehr angetan. Bevor es in die düsteren Abgründe eines typischen dänischen Thrillers abtaucht, beginnt es wie ein Krimi der alten Schule: Die Grundzüge des Falls werden vorgestellt, dann das Team der Ermittler, die alle mit mehr oder weniger ausgeprägten Eigenheiten geschildert werden. Manches erschien mir etwas erzwungen, aber noch war ich voll und ganz an Bord.
Ein Nebenkonflikt entfaltet sich, als Kommissar William Grandberg wegen Befangenheit nicht selber ermitteln darf; der Name seiner Familie wurde in die Brust der entwendeten Leiche eingeritzt. Da spielt auch keine Rolle, dass er sich schon lange von den Grandbergs losgesagt hat, die unter dem Deckmäntelchen der gediegenen Oberschicht die Geschehnisse des Ortes lenken – auf mehr oder weniger dubiose Art…
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Nach der Ankunft der Sonderermittler wendet sich das Blatt. Mit jeder Seite wird der Thriller düsterer, zieht der Fall weitere Kreise – bis ins brutale Milieu des organisierten Verbrechens in Rumänien. Die Grausamkeiten werden detailliert geschildert und dabei geradezu seelenlos abgearbeitet: Menschenhandel. Zwangsprostitution. Folter. Mord. Die beteiligten Charaktere wirkten wie Marionetten in einem Schauspiel der menschlichen Abartigkeiten, blieben mir jedoch vollkommen fremd.
Sicher, das ist leider realistisch. Doch die Art und Weise, wie es beschrieben wurde, bremste den Lesefluss für mich vollkommen aus. Ich fühlte mich zutiefst deprimiert, doch immer weniger am eigentlichen Fall interessiert.
👨🏻⚖️ Fazit 👨🏻⚖️
⭐⭐⚝
Der Schreibstil ist ansprechend, das grundlegende Handlungsgerüst vielversprechend. Doch die Spannung verliert sich in Momentaufnahmen der Grausamkeit, und die Charaktere sind mal gut geschrieben, mal schablonenartig aufs Papier gebracht. Das Ende war überraschend, aber meines Erachtens überkonstruiert.
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