Hinweis: Es handelt sich hier nicht um eine Rezension, lediglich um eine Buchvorstellung.
Das Buch beim MDR Thüringen Journal
Der Autor über das Buch
»Liebe Menschen,
dieses Buch hat mich verändert. Es hat mich über ein Jahr beschäftigt und wird es weiter tun. In den letzten zwölf Monaten habe ich Sterbende getroffen und mit ihnen über das Leben gesprochen, über das was sie von ihrem gelernt haben. Was sich im ersten Moment schwer, beinahe unerträglich anhören mag, war in Wirklichkeit etwas Befreiendes, denn die vielfältigen Begegnungen wirkten Augen und Herzen öffnend, sie haben mich – mitten durch die Angst und den Schmerz – zu mir geführt und mich dem Leben nähergebracht.
Mein besonderer Dank gilt den mutigen Menschen, die mir am Ende ihres Lebens einen Einblick geschenkt haben, in das, was sie beschäftigt und bewegt. Ich hoffe sehr, es ist mir gelungen, dir mir anvertraute Essenz dieses einen Moments richtig zu verstehen und wiederzugeben.«
»Was ich noch zu sagen hätte« erzählt von zwölf dieser Begegnungen, illustriert wurde das wunderbar von Martina Grimm.
Der gesamte Erlös aus der 1. Auflage wird zu 100 % dem Förderverein Hospiz Jena gespendet. Weitere Informationen findet ihr auf der Webseite des Projekts, die ich weiter unten verlinke.
Wie wollen Sie sterben?
Im Prolog wird direkt diese Frage gestellt. Vielleicht eine der großen Fragen des Lebens – oder eben des Sterbens –, gerade in Zeiten von Corona auf jeden Fall eine Frage, über die die meisten von uns schon mindestens einmal nachgedacht haben. Schmerzhaft, unbequem, das denkt man sich vielleicht im ersten Moment – mir zumindest ging es so.
Wer in den letzten Jahren geliebte Menschen verloren hat, ist vielleicht nicht in der Verfassung, sich jetzt sofort damit zu befassen, aber dazu hat der Prolog folgendes zu sagen:
“Falls Sie nun geneigt sind, ob dieser Ungeheuerlichkeit, das Buch direkt wieder zuklappen zu wollen, könnte ich das gut nachvollziehen. Sie ist unangenehm, diese Frage, und steht im krassen Gegensatz zu unserem gesellschaftlichen gelebten Bild, in dem es mehr und mehr um Lifestyle in allen Farben und Formen geht. Also bitte, zwingen Sie sich nicht, es ist in Ordnung, wenn es gerade nicht passt. Dankbar wäre ich Ihnen aber, wenn Sie dieses kleine Buch parat halten sowie ab und an mal öffnen, vielleicht öffnet es irgendwann ja Sie…”
Ganz ehrlich? Im ersten Moment fühlte ich mich selber nicht in der Lage, mich näher mit dem Buch zu befassen – zu nahe waren mir noch die Tode der Freund:innen, die in den letzten Jahren unerwartet gestorben sind. Lisa, Caro, Andreas, alle viel zu früh. Aber ich wünschte, ich wüsste, was sie noch zu sagen gehabt hätten…
Da habe ich die Leseprobe gelesen (weiter unten verlinkt), und die darin beschriebene Begegnung, die mit Käthe, 82 Jahre alt, hat mich unerwartet positiv berührt. Und jetzt kann ich mir doch vorstellen, das Buch zu lesen.
»Und, wie ist es?« »Ach, alles halb so schlimm.«
»Wissen Sie, vom Ende aus betrachtet, und deswegen sind Sie ja da, von diesem Ende aus, lässt sich wohl sagen, dass man all die Dinge, die man denkt und fühlt und tut – übrigens in dieser Reihenfolge – in zwei Kategorien ordnen kann: Liebe und Angst. Und wem es gelingt, sich immer öfter und immer wieder für die Liebe zu entscheiden, dem gelingt es wohl, sein Leben so zu gestalten, wie er es sich gewünscht, wie er oder sie es sich vorgestellt hat. Unter dieser Prämisse würde ich bei aller Bescheidenheit sagen: Ja, ich habe irgendwann angefangen zu gestalten. Und dann ausreichend oft, so wie ich es wollte, um zufrieden zurück zu schauen.«
Käthe, 82 Jahre alt
“Was ich noch zu sagen hätte, ist auf jeden Fall ein ganz besonderes Buch.
Die Webseite des Projekts “Meilensteine”
Eine Leseprobe von “Was ich noch zu sagen hätte”
wegen massivem Spam und Botattacken ausstellen!)