Unbezahlte #werbung:
Ein Rezensionsexemplar des Buches wurde mir von NetGalley im Auftrag des Verlags zur Verfügung gestellt.
Titel der Originalausgabe: The Botanist
Übersetzung von: Marie-Luise Bezzenberger
Verlag der dtsch. Ausgabe: Droemer Knaur
Solider Krimi mit interessanten Charakteren
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Ein Hinweis vorneweg: Das Buch wird als «Auftakt der preisgekrönten Krimiserie aus Großbritannien» beworben. Tatsächlich ist dies der erste Band der Reihe, der ins Deutsche übersetzt wurde – im Original jedoch bereits der fünfte Band, nach «The Puppet Show», «Black Summer», «The Curator» und «Dead Ground»! Daher sind die Charaktere schon ein eingespieltes Team, als Leser:in fehlen dir jedoch die entsprechenden Vorgeschichten. Das Buch lässt sich zwar dennoch problemlos lesen, ich persönlich hätte dennoch lieber mit dem ersten Band begonnen.
Zugegeben: Die Tatsache, dass es sich hier um einen verkappten fünften Band handelt, hat durchaus auch positive Nebenwirkungen. Die Charaktere sind komplex und vielschichtig ausgearbeitet, mit viel Persönlichkeit und Mut zum Eigensinn. Man merkt, dass der Autor schon viel Zeit mit ihnen verbracht hat! DS Washington Poe hat ein unkonventionelles Ermittlungsteam zusammengestellt, dessen Schrullen und Eigenheiten sich wider alle Wahrscheinlichkeit zu einer effektiven Einheit zusammensetzen.
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Einzig Analystin Tilly Bradshaw fand ich manchmal etwas zu überzeichnet. Brillant, aber ohne jegliche Sozialkompetenz, wirkte sie auch mich gelegentlich wie eine Ansammlung von Klischees – so stellt der Laie sich eine Person auf dem autistischen Spektrum vor. Dennoch ist sie auch mit kleinen Abstrichen immer noch ein interessanter Charakter mit viel Potenzial.
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Der Schreibstil liest sich wie aus einem Guss: Die düstere und faszinierende Welt der Ermittlungsarbeit trifft hier auf feinen englischen Humor, und M.W. Craven hält dies mit prägnanten, klaren Worten in der Schwebe. Er hat ein Gespür für das richtige Tempo und die richtige Intensität, um das Meiste aus seinen Szenen herauszuholen.
📚 Fazit 🎧
Die Handlung ist komplex, ein geradezu klassischer Krimi mit originellen neuen Impulsen. Das ist clever, es ist hochspannend, und über lange Strecken des Buches konnte ich mir schlicht keine logische Auflösung vorstellen – der Mörder schien geradezu übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen. Doch am Schluss bringt der Autor alles gekonnt zusammen.
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