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Vielversprechendes im Juli 2021
Tayari Jones: Das Jahr, in dem wir verschwanden
“Atlanta, 1979: Die Fünftklässler Tasha, Rodney und Octavia kehren nach den Sommerferien an ihre Grundschule zurück. In diesem Jahr ist jedoch alles anders: Immer mehr Kinder verschwinden; sie werden Opfer einer schrecklichen Verbrechensserie. Ein Ungetüm aus Angst und Unverständnis breitet sich in den Familien und in der Schule aus. Gleichzeitig ist der Alltag der Kinder von eigenen Sorgen rund um Mitschüler:innen und Eltern geprägt – und auch immer wieder von Freuden, wie wir sie so ungetrübt nur als Kind empfinden.”
(Klappentext)
Kathleen Winter: Sein Name war Annabel
“Croydon Harbour, ein verschlafener kleiner Ort an der Küste Labradors, 1968. Die Aufbruch- und Proteststimmung der Zeit ist nicht bis in diese abgelegene Gegend vorgedrungen, als ein freudig erwartetes Baby zur Welt kommt. Doch dieses Kind ist anders: nicht ganz Junge und auch nicht ganz Mädchen. Die Eltern – in erster Linie jedoch der Vater – entscheiden, es als Jungen aufwachsen zu lassen. Aber das männliche Rollenbild, verhaftet in alten Traditionen und bestimmt durch Jagen und Fischen, bleibt dem Jungen fremd. Und er sucht einen Weg, um zu sich selbst zu finden und selbstbestimmt leben zu können. Zur Seite steht ihm dabei eine gute Freundin der Eltern, die um sein Geheimnis weiß.”
(Klappentext)
Hanna Bervoets: Flauschig
“Florence, Maisie, Stephan und Diek, alle sind mehr oder weniger unglücklich, im Grunde also ganz normal. Sie vermissen etwas, wissen jedoch nicht so genau, was, bis sie, jeder für sich, eines Tages auf einen kleinen flauschigen Ball stoßen: Fuzzie. Jeden Tag erzählt Fuzzie ihnen Geschichten, Geschichten über Liebe und Verlust, über Träume und Einsamkeit, Geschichten, in denen sich jeder wiederfindet. Sie hören ihrem kleinen Ball zu, sie tun, was er sagt. Sie lieben ihren kleinen flauschigen Ball, denn er kennt sie, ja, er scheint sie vollkommen zu verstehen, vielleicht sogar als Einziger …”
(Klappentext)
Daniela Krien: Der Brand
“Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.”
(Klappentext)
Judith W. Taschler: Sommer wie Winter
“Für Alexander Sommer, der als Pflegekind in einem Tiroler Bergdorf aufwächst, bekommt die ländliche Idylle schon früh Risse: Seine Kindheit ist geprägt von harter Arbeit auf dem Hof, der immer mehr Touristen beherbergt, von der Allmacht der Kirche und seinen strengen Pflegeeltern, die absoluten Gehorsam fordern. Und von der quälenden Frage, ob seine Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen ist – oder ihn einfach zurückgelassen hat.”
“Als Alexander sich schließlich auf die Suche macht, um das Geheimnis seiner Herkunft zu lüften, setzt er unweigerlich ein Drama in Gang, an dem seine Familie zu zerbrechen droht.”
(Klappentext)
Lukas Rietzschel: Raumfahrer
“Jan und seine Eltern sprechen nicht viel über das Heute und erst recht nicht über das Gestern. Erst als Herr Kern auftaucht, kommt das fragile Gleichgewicht der Familie ins Wanken: Welche Beziehung führte Jans Mutter mit dem Vater von Herrn Kern? Und was haben die Kerns mit der Kunst von Georg Baselitz zu tun? Immer weiter arbeitet sich Jan durch das Schweigen mehrerer Generationen, taucht ein in die Geschichte der Baselitz-Brüder, die Geschichte seiner Eltern und begreift, dass die Gegenwart nicht nur aus der eigenen Vergangenheit besteht.Behutsam und voller Empathie zeichnet Lukas Rietzschel ein eindrückliches Bild von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind — und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen.”
(Klappentext)
John von Düffel: Die Wütenden und die Schuldigen
“März 2020: Ein protestantischer Pfarrer in der Uckermark, der dem Tod ins Auge blickt. Eine Anästhesistin der Charité, die mit einem Rabbi zusammen in Quarantäne gerät. Ein Kunststudent, der heillos in seine Professorin verliebt ist und in eine Welt der Betäubung abdriftet. Und Selma, die Enkelin, Tochter und Schwester der Genannten, die diese Familie irgendwie zusammenhalten soll – keine leichte Aufgabe in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln, in denen Distanz zur Tugend wird und Nähe zum Problem.”
“Die vier auseinandergerissenen Familien-mitglieder sind weniger durch Ähnlichkeit miteinander verbunden als durch eine gemeinsame Leerstelle: Holger, Pfarrerssohn, Ex-Mann und Vater der Protagonisten befindet sich nach einem Suizidversuch in einer Klinik und ist nunmehr so gut wie unerreichbar. Für jede der Figuren bedeutet er eine Lücke, einen Phantomschmerz der anderen Art. Doch Holger ist nicht der einzige Ab-wesende, der im Leben der Familienmitglieder viel präsenter ist, als sie es wahrhaben wollen. Die Verschwundenen – Lebende wie Tote – und die Wut- und Schuldgeschichten, die zu ihnen führen, kommen immer mehr zum Vorschein in dieser extremen, brennglasartigen Zeit.”
(Klappentext)
Philip K. Dick: Hauptgewinn: die Erde
“In 2203 kann jeder Herrscher des Neun-Planeten-Sonnensystems werden – ohne überhaupt zur Wahl antreten, geschweige denn sie gewinnen zu müssen. Es hängt alles vom richtigen Dreh einer riesigen Flasche ab. Als Leon Cartwright der neue »Quizmeister« wird, glaubt er, die Geschicke des Systems in seinem Sinne lenken zu können. Doch diese zufällig erworbene Macht hat ihren Preis: Der abgesetzte Quizmeister Reese Verrick sendet Attentäter aus, die nur ein Ziel haben: Cartwright zu eliminieren. Und die Konzerne haben ebenfalls ihre eigene Agenda.”
(Klappentext)
Neal Stephenson: Corvus
“Als Richard Forthrast, genannt Dodge, überraschend früh verstirbt, erfüllen seine Angehörigen seinen letzten Willen: Er hatte verfügt, dass sein Gehirn konserviert werden soll, bis die Technologie es eines Tages ermöglicht, die Daten seines Bewusstseins zu erfassen und hochzuladen. Viele Jahre später gelingt es dank eines komplexen Verfahrens tatsächlich, Dodge digitales Leben einzuhauchen. Er hat den Tod überwunden und erschafft nun eine neue Welt, die »Bitworld«, die bevölkert ist von digitalen Seelen wie seiner eigenen. Doch das schöne neue Jenseits ist nicht das erträumte Paradies – und schon bald entflammt dort ein erbitterter Kampf …”
(Klappentext)
Hannah Lühmann: Auszeit
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist, dass ich immer noch keine Ahnung habe, was ich will und ob ich etwas will, dass ich immer weiter nur das Gegenteil von allem tue, was gut für mich wäre, das Gegenteil von allem, was ich bräuchte.“
“In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich. Verführerisch und mit schmerzhafter Präzision seziert Hannah Lühmann die Träume und Ängste einer Generation um die dreißig, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht.”
(Klappentext)
Doris Knecht: Die Nachricht
“Die Nachricht” handelt von Frauen, deren Souveränität stets aufs Neue infrage gestellt wird – und von den Lügen, die wir gerade den Menschen erzählen, die uns am nächsten stehen.”
“Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt Ruth allein in dem Haus auf dem Land, wo die Familie einst glücklich war. Die Kinder haben längst ihr eigenes Leben, während Ruth das Alleinsein zu schätzen lernt. Bis sie eines Tages eine anonyme Messenger-Nachricht bekommt, von einer Person, die mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint als Ruth selbst.”
(Klappentext)
Octavia E. Butler: Wilde Saat
“Doro ist ein Unsterblicher, der seit der Zeit der Pharaonen auf unserer Welt ist. Er beherrscht die Fähigkeit, menschliche Körper zu übernehmen, so meisterhaft, dass er nicht getötet werden kann. Seit tausend Jahren greift Doro immer wieder in die Geschicke eines kleinen afrikanischen Dorfes ein. Er entscheidet, wer mit wem Kinder zeugen darf, um so einen perfekten Menschen zu züchten. Doch eines Tages verwüsten Sklavenhändler sein Dorf und nehmen Doros »Kinder« mit in die Neue Welt. Als der Unsterbliche ihnen hinterherreist, macht er eine unglaubliche Entdeckung: Anyanwu, eine Gestaltwandlerin und Heilerin und ebenso unsterblich wie er. Sie könnte der Schlüssel zu Doros Plänen sein – doch Anyanwu hat ihre eigenen Pläne, und so beginnt ein Kampf zwischen zwei Halbgöttern, der die Zukunft der gesamten Menschheit für immer verändern wird.”
(Klappentext)
Carole Stivers: Der Muttercode
“Im Jahr 2049 haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde drastisch verändert. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, werden Kinder nun von Robotern ausgebrütet und aufgezogen. Um sicherzustellen, dass es den Kindern an nichts mangelt, wurde ein spezielles Computerprogramm, der sogenannte Muttercode, entwickelt, der dafür sorgt, dass die Roboter agieren und empfinden wie ein Mensch. Kai ist so ein Roboterkind. Gemeinsam mit seiner Mutter Rho-Z streift er durch das zerstörte Amerika der Zukunft. Kai ist glücklich, denn Rho-Z umsorgt ihn liebevoll und lehrt ihn alles, was er wissen muss. Doch als die erste Generation der Roboterkinder heranwächst, sollen die Mütter wieder abgeschaltet werden …”
(Klappentext)
Ned Beauman: Warum der Wahnsinn einer Niederlage vorzuziehen ist
“1938 im Dschungel von Honduras: Zwei Expeditionen geraten bei einem neuentdeckten Maya-Tempel in eine bizarre Sackgasse. Die einen wollen den Tempel abbauen und nach New York bringen, die anderen wollen vor Ort einen Hollywood-Film drehen. Beide weigern sich aufzugeben. Beide Gruppen richten sich in der Pattsituation ein – und Jahrzehnte vergehen.”
(Klappentext)
Siegfried Lenz: Die Auflehnung
“Die Auflehnung: Widerstand oder Unterwerfung – zwei Männer stehen vor dieser Alternative. Sie sind Brüder. Der eine, Frank Wittmann, ein erfahrener Teichwirt, sieht seinen Besitz durch Rivalen bedroht, die unter dem Schutz des Gesetzes stehen. Es wird von ihm erwartet, dass er das geltende Recht respektiert; doch das würde seinen Ruin bedeuten. Nicht bereit zur Selbstaufgabe, entschließt er sich, den Schutz seiner Existenz in die eigene Hand zu nehmen; überzeugt davon, dass das Gesetz ihm keine andere Wahl läßt, entscheidet er sich, es zu mißachten.”
“Sein Bruder Willy, ein international bekannter Teekoster, dessen sensibler Geschmackssinn seiner Firma zu Erfolg und Ansehen verhalf, repräsentiert eine andere Spielart der Auflehnung. Als er eines Tages entdeckt, dass er seiner besonderen Fähigkeit nicht mehr sicher und daß auf sein Urteil kein Verlaß mehr ist, kündigt er und verläßt die Firma. Gleichwohl kann er sich mit dem schwerwiegenden Verlust nicht abfinden: immer wieder stellt er Versuche an, forscht, prüft, sucht sich zu versichern, von dem Wunsch erfüllt, zurückzugewinnen, was er einmal besessen hat. Allerdings bleibt ihm dabei die Erfahrung nicht erspart, dass es Auflehnungen gibt, die sinnlos sind.”
(Klappentext)
Caleb Azumah Nelson: Freischwimmen
“Zum ersten Mal sehen sie sich in einem Pub in South East London. Beide sind Schwarz, beide haben schon in der Schule nicht recht dazugehört. Und beide versuchen nun ihren Platz zu finden in der englischen Hauptstadt, die sie mal umarmt und mal abstößt. Sie teilen so viel miteinander, die Liebe zu Schwarzer Literatur, zum Hip-Hop, und er weiß schon bei der ersten Begegnung, dass sie füreinander bestimmt sind. Aber sie bewegen sich nicht im luftleeren Raum, und die Welt kann ein grausamer Ort sein.”
(Klappentext)
Miika Nousiainen: Quality Time
“Sami hat einen Traum: Er möchte unbedingt Vater werden. Doch seine biologische Uhr tickt mittlerweile so laut, dass er nicht hört, was seine Freundinnen dazu sagen. Als wieder eine Beziehung kläglich scheitert, trifft Sami eine Reihe verhängnisvoller Entscheidungen, die sogar eine Motorradgang gegen ihn aufbringen. Zum Glück gibt es den Blog Quality Time, der sämtliche Probleme mit Wald-Yoga, knusprigen Hirsekeksen und der richtigen Wandfarbe löst. Doch ist es wirklich so einfach?”
(Klappentext)
Ayelet Gundar-Goshen: Wo der Wolf lauert
“Lilach Schuster hat alles: ein Haus mit Pool im Herzen des Silicon Valley, einen erfolgreichen Ehemann und das Gefühl, angekommen zu sein in einem Land, in dem man sich nicht in ständiger Gefahr wähnen muss wie in ihrer Heimat Israel. Doch dann stirbt auf einer Party ein Mitschüler ihres Sohnes Adam. Je mehr Lilach über die Umstände des Todes erfährt, desto größer wird ihr Unbehagen: Ist es möglich, dass Adam irgendwie damit in Verbindung steht?”
(Klappentext)
Marie Graßhoff: Der dunkle Schwarm
“Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten „Hive-Minds“. Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt.”
“Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive – eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein – und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern …”
(Klappentext)
Lianke Yan: Der Traum meines Großvaters
“Die Sonne geht unter über der chinesischen Provinz Henan und taucht das Tal in Rot. Ein toter zwölfjähriger Junge erscheint seinem Großvater in dessen Träumen und erzählt uns diese unglaubliche Geschichte: Vor vielen Jahren folgten die Bürger im Dorf Dingzhuang einem Aufruf der Regierung und verkauften ihr Blut. Ein besseres Leben wurde ihnen versprochen, und der Großvater, Lehrer und Dorfvorsteher, riet ihnen gut zu. Sein ältester Sohn organisierte den Handel, und für eine Weile zog tatsächlich ein wenig Wohlstand ein. Dann aber kam die Krankheit, die die einstigen Spender schlicht das »Fieber« nennen und die sie nun aus dem Leben weht wie tote Blätter von den Bäumen.”
(Klappentext)
Kate Grenville: Ein Raum aus Blättern
“Was wäre, wenn Elizabeth Macarthur – Ehefrau des berüchtigten John Macarthur, Wollbaron in den frühesten Tagen von Sydney – geheime Memoiren geschrieben hätte? Und was wäre, wenn die Schriftstellerin Kate Grenville sie auf wundersame Weise gefunden und veröffentlicht hätte? Das ist der Ausgangspunkt für »Der Raum der Blätter«, ein spielerischer Tanz der Möglichkeiten zwischen dem Realen und dem Erfundenen.”
“Die Ehe mit einem rücksichtslosen Tyrannen, ihre eigenen Sehnsüchte, die Suche nach Macht in einer Gesellschaft, die den Frauen keine gab: Elizabeths Memoiren lassen uns hören, was eine dieser scheinbar sittsamen Frauen aus der Geschichte wirklich gedacht haben mag. Im Mittelpunkt von »Der Raum aus Blättern« steht außerdem eines der brisantesten Themen unserer Zeit: die verführerische Anziehungskraft von falschen Geschichten.”
“Die 21-jährige Elizabeth hat nicht viele Optionen in ihrem Leben. Als Halbwaise, Schützling eines Geistlichen, ohne große Mitgift in einer Zeit, in der für Frauen das Wichtigste war, einen Ehemann zu finden, muss sie denjenigen zum Ehemann nehmen, der sie als erstes fragt. John McArthur ist rücksichtslos und getrieben von einer dunklen Wut auf die Welt. Er soll eine Stelle als Leutnant in einer Strafkolonie in New South Wales antreten, und Elizabeth als seine Ehefrau hat keine andere Wahl, als mit ihm zu gehen. Ihr ganzes Leben lang hat Elizabeth gelernt, zuvorkommend zu sein, sich selbst klein zusammenzufalten. Jetzt, in dieser unwirtlichen neuen Umgebung, mit einem Ehemann, der immer wieder für längere Zeit in England weilt, ist Elizabeth auf sich gestellt und geht ihren Weg, so gut es ihr möglich ist.”
(Klappentext)
Claire Fuller: Unsere unendlichen Tage
“Peggy Hillcoat ist acht Jahre alt, als ihr Vater James mit ihr zu einer langen Reise aufbricht. Was als Abenteuerurlaub beginnt, entpuppt sich nach einem gewaltigen Unwetter als ihre einzige Chance. Denn der Rest der Welt ist untergegangen, erzählt ihr Vater. Zum Glück hat er sich in der Londoner Prepper-Szene auf das finstere Ende vorbereitet. So gelingt es den beiden, sich zu einer Hütte im Bayerischen Wald durchzuschlagen. Neun Jahre lang werden sie hier der stolzen, launischen Natur trotzen. Sie werden Kaninchen und Eichhörnchen fangen und im Winter Hunger leiden, weil James besessen war von der Idee, ein stummes Klavier zu bauen. Wenn Peggy singend darauf spielt, wird die Welt wieder unendlich weit.”
“Licht und Finsternis liegen eng beieinander in dieser düster schimmernden Fabel. Und so hat Peggys Überleben einen fürchterlichen Preis.”
(Klappentext)
Chris Whitaker: Von hier bis zum Anfang
“Cape Haven, Kalifornien. Eine beschauliche Kleinstadt vor dem Panorama atemberaubender Küstenfelsen. In diesem vermeintlichen Idyll muss die 13-jährige Duchess nicht nur ihren kleinen Bruder fast alleine großziehen, sondern sich auch um ihre depressive Mutter Star kümmern, die die Ermordung ihrer Schwester vor 30 Jahren nie verwinden konnte. Als deren angeblicher Mörder aus der Haft entlassen wird, droht das fragile Familiengefüge, das Duchess mühsam zusammenhält, auseinanderzubrechen. Denn der Atem der Vergangenheit reicht bis in das Heute und wird das starke Mädchen nicht mehr loslassen …”
(Klappentext)
Max Annas: Der Hochsitz
“1978, ein Dorf in der Eifel: Sanne und Ulrike haben Osterferien. Wenn sie nicht auf dem Hof helfen müssen, düsen sie mit ihren Fahrrädern durch die Gegend und kriegen alles mit. In zwei Monaten ist Fußball-WM, die Mädchen bekommen aber einfach nicht genug Hanuta-Bilder für ihre Sammelalben. Also schneiden sie ein paar Männerköpfe aus dem Fahndungsplakat in der Post. Denn das ganze Land ist gerade in Aufruhr über drei Buchstaben. RAF. Und dann geschieht tatsächlich ein Bankraub. Festgenommen wird der einzige Langhaarige im Dorf. Dass er es nicht gewesen sein kann, wissen Sanne und Ulrike genau. Und sie wissen noch viel mehr, Sachen, die nicht nur die Polizisten in der nächsten Kleinstadt interessieren würden …”
(Klappentext)
Matthias Nawrat: Reise nach Maine
“Ein Mann – er ist Schriftsteller von Beruf, nachdenklich und ein wenig konfliktscheu – will die USA bereisen. Zunächst nach New York City, dann weiter Richtung Maine. An seiner Seite eine meinungsstarke Osteuropäerin, die seit dreißig Jahren im Fränkischen zu Hause ist: seine Mutter.”
“Von Beginn an liegt ein Schatten auf der Unternehmung: Donald Trump ist seit kurzem Präsident der angeschlagenen Nation, und Celina hat ihrem Sohn kurz vor der Abreise eröffnet, dass sie, anstatt die zweite Reisewoche bei einem Jugendfreund in Texas zu verbringen, die ganze Zeit mit ihm zusammenbleiben wird. Dann hat sie auch noch einen Unfall. Mit gebrochener Nase und zwei blauschwarzen Veilchen zieht sie überall die Aufmerksamkeit wohlmeinender Fremder auf sich.”
“Der leise Ärger des Sohnes wird zunächst von Sorge überlagert. Auf der Autoreise an die Küste Neuenglands aber beginnt ein Konflikt aufzubrechen, der viel darüber verrät, wie Männer mit Frauen, wie Mütter mit Söhnen sprechen, ein Konflikt, der nicht nur das Leben der beiden und ihr Verhältnis zueinander prägt. Davon erzählt Matthias Nawrat in sehr komischen, fein austarierten Szenen. Immer im Hintergrund: America the beautiful, der derangierte Sehnsuchtsort.”
(Klappentext)
C Pam Zhang: Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
“Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?”
(Klappentext)
Friedrich von Borries: Fest der Folgenlosigkeit
“Die Managerin Cornelia bittet den Kurator Florian, für die »Stiftung Nachhaltigkeit der Deutschen Industrie« ein Museum für ökologische Kunst zu entwickeln. Wie sähe ein Leben aus, das – im ökologischen Sinne – möglichst folgenlos bleibt?”
“Florians Projekt bringt ihn mit der Künstlerin Lisa zusammen, die Bäume pflanzt, um daraus Holzkohle für ihre Installationen und Zeichnungen herzustellen – und damit in ihren Kunstwerken C02 aus der Atmosphäre zu binden. Er trifft John, der als radikaler Öko-Aktivist gegen die Kohleindustrie und die Abholzung des Goldbacher Forstes kämpft, den Flüchtling Issa, der Florians Selbstgewissheiten hinterfragt, die frustrierte PR-Frau Suzanna, die für die EU Umweltpolitik macht, aber lieber Bienen züchten will, und den Bergmann Ronald, der Sorge um seinen Arbeitsplatz hat.”
“Selbstüberschätzung trifft auf Lebensangst, Verzweiflung auf Hoffnung, Aktivismus auf Gewalt. Unerwartete Beziehungen entstehen, die im verschwenderischen »Fest der Folgenlosigkeit« ihren explosiven Höhepunkt finden.”
(Klappentext)
Jonathan Lethem: Anatomie eines Spielers
“Alexander Bruno kann Gedanken lesen. Sein Beruf ist es, reichen Männern bei Backgammon- Partien ihr Geld abzuluchsen. Er trägt Smoking und sieht ein bisschen aus wie James Bond. Doch er hat sein Glück überreizt und einen Tumor im Kopf. Auf seiner Irrfahrt durch die globalisierte Welt wird Bruno am Ende selbst zum Spielstein eines Systems, dessen Interessen genauso unsichtbar und tödlich sind wie sein Tumor.”
“In Singapur von einer langen Pechsträhne verfolgt, fliegt der sonst vom Erfolg verwöhnte Alexander Bruno nach Berlin, um dort an einer Backgammon-Partie der besonderen Art teilzunehmen. Doch während der Partie in der Villa des undurchschaubaren Herrn Köhler geht alles schief. Der blinde Fleck in Brunos Blickfeld wird noch größer und er schließlich ohnmächtig. Die deprimierende Diagnose: ein Tumor im Kopf, der unbedingt behandelt werden muss. Die komplizierte Operation in San Francisco würde sich Bruno aber kaum leisten können, wäre da nicht ein alter Bekannter, der ihm scheinbar selbstlos unter die Arme greift. Jonathan Lethem erzählt von einem Leben, das so fragil ist wie ein ungeschützter Backgammon-Stein.”
(Klappentext)
Cécile Wajsbrot: Nevermore
“Nach dem Tod einer befreundeten Schriftstellerin zieht sich eine Übersetzerin nach Dresden zurück, um dort an der Übertragung von Virginia Woolfs Roman »To the lighthouse« zu arbeiten. Aus ihren tastenden Versuchen, sich der fremden Sprache und Zeit anzunähern, und den Überlegungen, die sie dabei anstellt, entsteht eine betörende Musik. Bei ihren nächtlichen Spaziergängen glaubt sie der toten Freundin zu begegnen und noch einmal mit ihr reden zu können. Ihre Einsamkeit weitet sich zu einem gewaltigen Echoraum, der von dem verfallenen Haus in Virginia Woolfs Roman über das einstmals zerstörte Dresden bis zur High Line, einer ehemaligen New Yorker Industrieruine, und zur Verbotenen Zone um Tschernobyl reicht.”
“Orte, die dem Verfall, der Zerstörung anheimgegeben sind und doch wieder aufleben, abgebrochene Welten, in denen noch Kraft schlummert für einen Neuanfang. Übersetzen als Über-Setzen zu anderen Ufern, zu den Verschwundenen; in eine andere Zeitlichkeit.”
(Klappentext)
Hier findet ihr meine Auswahl der Neuerscheinungen der letzten Monate.
Diesen Monat viel mir die Auswahl recht schwer!
Ich musste tatsächlich viel rauslassen, damit der Beitrag nicht ewig lang wird… Welche Neuerscheinungen reizen dich diesen Monat besonders?
wegen massivem Spam und Botattacken ausstellen!)