«Das fehlende Glied in der Kette» von Agatha Christie

«Das fehlende Glied in der Kette» von Agatha Christie

Titel der Originalausgabe:The Mysterious Affair at Styles
Übersetzung von: Nina Schindler

Poirots erster Fall

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In diesem Roman stellte Agatha Christie erstmals den belgischen Detektiv Hercule Poirot in den Mittelpunkt. Da konnte die Großmeisterin des gepflegten britischen Kriminalromans sicher selber noch nicht ahnen, welchen Siegeszug der selbstherrliche, eitle Poirot antreten würde: 33 Romane, zwei Theaterstücke und 55 Kurzgeschichten!

Interessanterweise konnte sie ihre eigene Kreation im Laufe der Jahre immer weniger ausstehen … Christie schrieb in ihrer Autobiografie und in verschiedenen Briefen über ihre Frustration bezüglich Poirot, und es wird oft zitiert, dass sie ihn als ‘aufgeblasenen kleinen Idioten’ bezeichnete. Trotz ihrer persönlichen Ansichten über Poirot war Christie jedoch professionell genug, die Wünsche ihrer Leserschaft zu respektieren.

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In seinem Debüt wird der belgische Flüchtling Hercule Poirot beauftragt, den Mord an Emily Inglethorp, der reichen Herrin von Styles Court, aufzuklären.

Die Handlung zeigt bereits einige Merkmale, die sich im Laufe der Jahrzehnte zu Christies Markenzeichen entwickeln würden: Innovative Wendungen spielen mit den damaligen Konventionen des Genres, und sorgfältig aufgeschlüsselte Hinweise ermöglichen dem aufmerksamen Leser, den Fall schon vor dem Detektiv (hier Poirot, später auch Miss Marple) zu lösen. Die Spannung wird durch ein komplexes Netz aus Verdächtigungen aufrechterhalten.

👨🏻‍⚖️ Fazit 👨🏻‍⚖️

⭐⭐⭐⭐⭐

Christie verwendet einen klaren, direkten Stil, der für Leser:innen leicht zugänglich ist. Ihre präzise Sprache und ihre Fähigkeit, Details zu vermitteln, ohne langatmig zu wirken, tragen zur Lesefreude bei, und ich liebe vor allem ihren wunderbar trockenen Humor.

In meinen Augen reift ihr Stil im Laufe ihres Lebens immer mehr aus, doch «Das fehlende Glied in der Kette» ist bereits ein bemerkenswerter Roman!

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