Vielversprechende Buchneuerscheinungen Juni 2022

Buchneuerscheinungen Juni 2022

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Zunächst ein Hinweis: Ich habe auch Bücher in meine Liste aufgenommen, die in einem anderen Format bereits zu einem früheren Zeitpunkt erschienen sind. Meist sind das neu erscheinende Taschenbuchausgaben von Büchern, die es schon länger als Hardcover gibt.

Vielversprechendes im Juni 2022

Blessing
Stephan Abarbanell: 10 Uhr 50, Grunewald

Stephan Abarbanell: 10 Uhr 50, Grunewald

Es ist ein kühler, bewölkter Junitag, als Walther Rathenau, seit wenigen Monaten Außenminister der Weimarer Republik, in einen offenen Wagen steigt, um ins Ministerium zu fahren. Erst seit Kurzem ist er von der Konferenz in Rapallo zurück, wo die Zukunft Deutschlands mit den Alliierten des Ersten Weltkriegs vertraglich geregelt wurde. Sein eher hilfloser Schulterschluss mit der Sowjetunion hat ihm nicht nur Kritik sondern auch Morddrohungen eingebracht: Er, der Jude, habe Deutschland verraten.

Fünf Minuten nachdem er im Wagen Platz genommen hat, ist Rathenau tot – erschossen von Rechtsextremen. Diese letzte Fahrt gestaltet Stephan Abarbanell in seinem so poetischen wie psychologisch tiefgründigen Roman als eine Reise Rathenaus zu sich selbst, auf der er endlich Antworten findet, auf die Fragen, die sein ganzes Leben geprägt haben.

(Klappentext)

Braumüller
Stefan Soder: Café Selig

Stefan Soder: Café Selig

Aller Anfang erscheint leicht, als vier Freunde in der Redaktion eines Hochschulmagazins an eine bessere Welt glauben, lange vor den Erfahrungen, die sie im Laufe ihrer Karrieren machen. Als investigative Journalistin legt sich Elena mit mächtigen Gegnern an, Ulrike wird zum populären TV-Gesicht, Hans zur einflussreichen politischen Schlüsselfigur. Nur Max hinkt hinterher, steht mit seinen Ambitionen als Autor immer noch hinter der Bar des Café Selig, in dem er als Student zu jobben begonnen hat. Ein von der Zeit vergessenes Soziotop, von dem aus er seine Version ihrer Geschichte erzählt – zwischen Hybris und Selbstmitleid, Hochmut und Reue.

(Klappentext)

dtv
James Baldwin: Von einem Sohn dieses Landes

James Baldwin: Von einem Sohn dieses Landes

Als wäre es eine Nachricht von heute: Nachdem ein weißer Polizist einen Schwarzen erschossen hat, kommt es in Harlem 1943 zu Ausschreitungen. Inmitten der Unruhen trägt der 19-jährige James Baldwin seinen Vater zu Grabe. Das Verhältnis der beiden war zerrüttet wie das Land, das Baldwin bald Richtung Frankreich verlassen wird. Erst aus der Distanz vermag er sich seinem Vater und seiner Heimat wieder anzunähern und sich den brennenden Fragen zu stellen: Was bedeutet es, Schwarz zu sein – in den USA und in Europa? Von weißen Präsidenten regiert, von weißen Medien informiert, von einer weißen Popkultur umgeben.

In zehn Essays verbindet Baldwin Analyse und Argument mit intimen Einblicken in die Suche nach der eigenen Identität.

(Klappentext)

Maggie Shipstead: Kreiseziehen

Maggie Shipstead: Kreiseziehen

Marian Graves ist ein Wildfang von Kindesbeinen an. Im heimatlichen Montana sucht sie stets das nächste Abenteuer und scheut keine Gefahr. Besonders angetan hat es ihr das Fliegen – sie träumt davon, über den Wolken zu schweben. Aber um ihr Ziel zu erreichen, muss sie Hindernisse meistern und Opfer bringen. 1950 startet Marian den Versuch, als erste Person die Erde in der Längsachse zu umrunden. Doch in der Antarktis verschwindet sie und lässt nur ein Logbuch zurück.

2014 verkörpert die skandalerschütterte Hollywoodschauspielerin Hadley Baxter die Rolle der zum Mythos gewordenen Marian Graves und begibt sich auf die ganz eigene Spurensuche dieser ungewöhnlichen Frau.

(Klappentext)

Dumont-Verlag
Melissa Harrison: Weissdornzeit

Melissa Harrison: Weissdornzeit

Vor Tagesanbruch an einem Maimorgen: Das Schwarz des Himmels geht in Blau über, der Duft des Weißdorns liegt in der Luft und die ersten Vögel singen, als es auf einer Landstraße zwischen zwei Feldern zu einem schrecklichen Unfall kommt – und die Schicksale von vier Menschen kollidieren.

Howard und Kitty sind nach dreißig gemeinsamen Jahren in London in das kleine Dorf Lodeshill gezogen. Während Kitty glücklich zu sein scheint, sehnt Howard sich nach dem pulsierenden Leben in der Metropole. Der Einzelgänger Jack war einst ein Rebell, der seit jeher nur eines will: in Freiheit leben. Nachdem er eine Haftstrafe wegen Hausfriedensbruchs abgesessen hat, macht er sich mit seinem Rucksack auf den Weg Richtung Norden. Jamie ist vor neunzehn Jahren in Lodeshill geboren. Seine Kindheit hat er damit verbracht, mit seinem Großvater angeln zu gehen und durch die Wälder zu streifen; heute träumt er davon, der dörflichen Enge zu entkommen. Einfühlsam und poetisch erzählt Melissa Harrison von vier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch das gleiche suchen: einen Platz im Leben.

(Klappentext)

Hoffmann und Campe
Tahmima Anam: Unser Plan für die Welt

Tahmima Anam: Unser Plan für die Welt

Asha hat einen Abschluss in Computerscience in der Tasche und steht vor einer großen Zukunft. Doch als sie auf Cyrus trifft, wirft sie zum Entsetzen ihrer Familie alle Karrierepläne über Bord, heiratet Hals über Kopf und schreibt nebenbei einen bahnbrechenden Algorithmus für ein neues soziales Netzwerk. Was als Ashas Idee beginnt, wird zu einem erfolgreichen Start-up und Cyrus wird als dessen Gesicht für Fans auf der ganzen Welt zum neuen Messias. Asha muss zusehen, wie sie immer weiter hinter der Person verschwindet, die noch bis vor Kurzem ihr wichtigster Verbündeter war.

Plötzlich geht es um Fragen, auf die kein Computer eine Antwort weiß.

(Klappentext)

Kampa Verlag
»Wer braucht schon Bücher im Krieg?«

»Wer braucht schon Bücher im Krieg?«

Was kann die Literatur ausrichten, wenn die Waffen sprechen? Nichts. Die Literatur muss versagen. Aber das Erzählen hört nicht auf, trotz allem. Gerade in Zeiten, in denen schier Unfassbares geschieht. Das Grauen des Kriegs in Worte, in Bilder zu fassen, war immer auch Aufgabe der Literatur. In Geschichten und Gedichten von gestern und heute, von nah und fern, wird in diesem Buch erzählt, was der Krieg mit den Menschen macht, welche fundamentalen Fragen er aufwirft, welche existentiellen Entscheidungen er erzwingt, was es heißt, in Todesangst zu leben, das Zuhause zu verlieren, auf der Flucht zu sein, in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.

Mit Texten von Leo Tolstoi, Ambrose Bierce, Ernest Hemingway, Siegfried Lenz, Tobias Wolff, Żanna Słoniowska, Khaled Khalifa, Serhij Zhadan und vielen mehr.

»Wer braucht schon Bücher im Krieg?«, hat der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan gefragt. Dieses Buch ist ein Zeichen der Solidarität, so nichtig es auch sein mag. Der komplette Erlös wird an ukrainische Geflüchtete gespendet.

(Klappentext)

KiWi
Erik Fosnes Hansen: Zum rosa Hahn

Erik Fosnes Hansen: Zum rosa Hahn

Mit einem verblüffend komischen und surrealen Roman begibt sich Erik Fosnes Hansen in das Reich der Fantasie und der reinen Fiktion. Eine thrillerhafte Geschichte, die in einer Landschaft spielt, die den normalen Gesetzen der Physik und der Realität zu trotzen scheint und dem Leser dennoch sehr real und greifbar vorkommt. Ein Buch, das ganz anders ist als das meiste, was Sie jemals gelesen haben.

Zwei reisende Goldmacher treffen auf einer Landstraße zufällig aufeinander und ziehen schließlich in die von Fürstin Clothilde regierte Stadt Jüterbog, in der die Untertanen durch Massage bei Laune gehalten werden. Heimlich beobachtet werden die beiden von einem Hund und einer Katze, die sich fragen, was die Ankunft der Männer bedeuten könnte. Bevor die beiden Goldmacher in der Lage sind, Unheil anzurichten, kommen weitere Figuren ins Spiel: ein armes, schwer krankes Mädchen und dessen unerzogener Bruder, ein Wachmann mit sprechender Warze sowie die Fürstin selbst, die so gelangweilt ist, dass sie sogar den Tod eines Untergebenen für etwas Abwechslung in Kauf nimmt.

Eine unerwartete Szene folgt auf die nächste in diesem spannenden und bildreichen Roman, in dem alles wie im Traum geschieht, aus dem man sich wünschte, nicht aufzuwachen.

(Klappentext)

Helene Hegemann: Schlachtensee

Helene Hegemann: Schlachtensee

In fünfzehn Episoden sprengt Helene Hegemann mit luzidem Blick und großer sprachlicher Wucht sämtliche Kategorien, über die wir die Gegenwart zu begreifen versuchen.

Ein Pfau wird mit einem Golfschläger getötet und entlarvt die Doppelmoral der amerikanischen Kulturelite. Eine junge Frau will zu ihren Eltern in die österreichische Provinz fahren und verpasst immer wieder ihre Station. Ein Bad in der Wolga markiert das Ende einer zerstörerischen Beziehung. Ein Junge verliebt sich in einen anderen, während sie von fünfzig Wildschweinen umzingelt werden. Eine Snowboarderin wacht unter einer Schneedecke auf. Ein Gemälde von Monet stürzt einen Kunstexperten in eine tiefe Sinnkrise. Es sind versehrte, kraftvolle Figuren, die Helene Hegemann durch das Buch und eine Welt wandern lässt, in der Gewalt am gefährlichsten ist, wenn sie unterdrückt werden soll, in der das Abarbeiten an Widersprüchen schmerzhaft, aber auch ein großes Vergnügen sein kann. Nach und nach setzt sich ein perfide konstruiertes Psychogramm unserer Gesellschaft zusammen, das verstörend und beglückend zugleich ist.

»Ich lief auf die Wolga zu, zog im Gehen meine Klamotten aus. Ich blieb so lang unter Wasser, bis mein Körper wieder atmen wollte.«

(Klappentext)

Tanja Maljartschuk: Blauwal der Erinnerung

Tanja Maljartschuk: Blauwal der Erinnerung

Eine Frau leidet, nach unglücklichen Beziehungen aus der Bahn geworfen, unter Panikattacken und verlässt monatelang die Wohnung nicht. Sie findet Orientierung und Halt in einer historischen Figur, die für die Geschichte der Ukraine eine große Rolle spielte: Wjatscheslaw Lypynskyj. Der leidenschaftliche Geschichtsphilosoph und Politiker entstammte einer polnischen Adelsfamilie, die in der Westukraine lebte. Schon früh identifizierte er sich mit der Ukraine und bestand auf der ukrainischen Form seines Namens. Nach dem Studium befasste er sich politisch und historisch mit dem zwischen Polen und Russland zerrissenen Land und forderte wie besessen seine staatliche Unabhängigkeit. Ein Kampf, der ihn durch verschiedene Länder führte und persönliche Opfer kostete.

Ähnlich kränklich wie diese historische Figur und – wie er – auf der Suche nach Zugehörigkeit, folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen, hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen.

Tanja Maljartschuk erzählt dicht, klug und bildmächtig von der Suche nach Zugehörigkeit und der Macht der Erinnerung.

(Klappentext)

Verlag Liebeskind
Peter Cameron: Was geschieht in der Nacht

Peter Cameron: Was geschieht in der Nacht

Ein New Yorker Ehepaar reist mit dem Zug in eine abgeschiedene, schneeverwehte Kleinstadt im Norden Europas, um im örtlichen Waisenhaus ein Kind abzuholen, das sie adoptieren wollen. Er hofft, durch das Kind seiner Frau wieder näherzukommen. Sie, gezeichnet vom Kampf gegen eine tödliche Krankheit, will ihn nach ihrem Tode nicht allein zurücklassen. Am Ziel ihrer Reise angelangt, quartieren sich die beiden im Grand Imperial Hotel ein, das von der Pracht längst vergangener Tage zeugt und in dem eine Handvoll skurriler Gäste logiert. Am nächsten Morgen setzt das Taxi sie fälschlicherweise nicht beim Waisenhaus ab, sondern vor dem Haus von Bruder Emmanuel, einem mysteriösen Heiler. Dies löst eine Reihe von Verwicklungen aus, die den Plan, das Kind abzuholen, nach und nach in den Hintergrund treten lassen.

In diesem Buch darf nichts für bare Münze genommen werden – und nie weiß man, was als Nächstes geschieht. Peter Cameron stört empfindlich unsere Gewissheiten über den natürlichen Ablauf der Welt und liefert dabei einen Roman ab, dessen eigenartige Spannung und grotesker Humor ihresgleichen suchen.

(Klappentext)

Rowohlt
Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf

Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf

Das neue Buch von Heinz Strunk erzählt eine Art norddeutsches «Tod in Venedig», nur sind die Verlockungen weniger feiner Art als seinerzeit beim Kollegen aus Lübeck. Ein bürgerlicher Held, ein Jurist und Schriftsteller namens Roth, begibt sich für eine längere Auszeit nach Niendorf: Er will ein wichtiges Buch schreiben, eine Abrechnung mit seiner Familie. Am mit Bedacht gewählten Ort – im kleinbürgerlichen Ostseebad wird er seinesgleichen nicht so leicht über den Weg laufen – gerät er aber bald in die Fänge eines trotz seiner penetranten Banalität dämonischen Geists: ein Strandkorbverleiher, der Mann ist außerdem Besitzer des örtlichen Spirituosengeschäfts. Aus Befremden und Belästigtsein wird nach und nach Zufallsgemeinschaft und irgendwann Notwendigkeit. Als Dritte stößt die Freundin des Schnapshändlers hinzu, in jeder Hinsicht eine Nicht-Traumfrau – eigentlich. Und am Ende dieser Sommergeschichte ist Roth seiner alten Welt komplett abhandengekommen, ist er ein ganz anderer …

(Klappentext)

Rebecca Solnit: Orwells Rosen

Rebecca Solnit: Orwells Rosen

«Neben meiner Arbeit interessiert mich am meisten das Gärtnern», schrieb George Orwell 1940. Mit Erstaunen erkennt Rebecca Solnit nach einem Besuch im Garten von Orwell, wo seine Rosen noch heute blühen, dass es die Natur war, die Orwell Kraft gab, unermüdlich anzuschreiben gegen Faschismus und Totalitarismus.

Die Verquickungen von Macht und Schönheit führen Rebecca Solnit aus Orwells Garten zu den drängenden Fragen unserer Gegenwart, die sie bereits in den dreißiger Jahren angelegt sieht. Sie findet koloniale Hinterlassenschaften in Blumengärten, erkennt in Stalin mit seiner Besessenheit, Zitronen am Polarkreis züchten zu wollen, einen Vorläufer der «Klimaskeptiker» und sieht in der Rosenindustrie ein Paradebeispiel globalisierter Ausbeutung.

Rebecca Solnit macht sich unerschrocken auf in neue Gefilde – ihre Lektüre sensibilisiert für unsere Welt, spendet Trost und stellt sich, trotz allem unerschütterlich optimistisch, den Herausforderungen unserer Zeit. «Orwells Rosen» ist eine bemerkenswerte Reflexion über Lebenslust und Schönheit als Widerstandsakt.

(Klappentext)

Fischerverlage
Gerhard Roth: Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier

Gerhard Roth: Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier

Der Übersetzer Emil Lanz lebt allein in einem Haus auf dem Lido von Venedig und beschließt, seinem eintönigen Leben ein Ende zu setzen. Auf der Suche nach einem guten Platz zum Sterben fährt er mit dem Vaporetto auf die Insel Torcello, betrinkt sich und schläft ein. Als er erwacht, beobachtet er einen Mord. Aber ist dieser wirklich passiert oder ist sein Selbstmordversuch doch gelungen, und er bewegt sich von nun an in einer anderen Dimension?

Bald gerät Lanz in höchste Gefahr. Er, der eben noch sterben wollte, will jetzt nur noch überleben und sieht die Welt wie nie zuvor. Welche Rolle spielt das tote Mädchen am Strand und die Flüchtlinge im alten Krankenhaus? Was hat es mit Lanz‘ offenbar unendlich reichem Nachbarn Blanc mit seinen phantastischen Forschungsprojekten auf sich? Immer deutlicher wird für Lanz, dass die Wirklichkeit weit mehr ist als das, was wir wahrnehmen. Unterstützt von einem Falkner mit Namen Vogel und der Astronomin Caecilia nimmt er es schließlich mit einem übermächtigen Gegner auf – dem Unsichtbaren.

(Klappentext)

Warsan Shire: Haus Feuer Körper

Warsan Shire: Haus Feuer Körper

Bless the Daughter Raised by a Voice in Her Head (zweisprachige Ausgabe Englisch-Deutsch)

Die somalisch-britische Autorin Warsan Shire ist eine Legende. Ihre Texte für Beyoncé machten sie zum Star. Ihre Gedichte fanden weltweit Millionen von Leser*innen. Mit ihren Versen machten Artikel der »New York Times« auf.

Die Gedichte in »Haus Feuer Körper« sind eine der großen Überraschungen der Gegenwart: Sensibel und kompromisslos erkunden sie atmosphärisch dicht die Abgründe unserer Welt. Sie erzählen von Vertreibung, Gewalt und Diskriminierung. Der eigene Körper wird zum Instrument einer sinnlichen, poetisch direkten Sprache, die ruft und schreit und der Leser*in ins Ohr flüstert. Um einen Ausweg zu finden, zeichnet sie auf ihre Haut Landkarten. Doch Vorsicht: wo Licht ist, lauert Feuer …

(Klappentext)

Suhrkamp
Milena Busquets: Meine verlorene Freundin

Milena Busquets: Meine verlorene Freundin

Sie ist Autorin, Mitte vierzig, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, und obwohl ihre Beziehungsversuche meist scheitern, fühlt das Leben sich sehr behaglich an: Barcelona, der Sommer am Meer, die Körper, die Bars, eine beherzte Leichtigkeit. Bis ein Gespenst sie überfällt, eine jähe Erinnerung: an Gema, die allerbeste Kindheitsfreundin, die fünfzehnjährig unrettbar an Krebs erkrankte. Was wäre wohl aus ihr geworden? Wann hatten sie und Gema einander zuletzt gesehen? Und warum ist die Erinnerung an die verlorene Freundin so verblasst? Um dieser plötzlichen Erscheinung nachzuspüren, macht sie sich auf die Suche, geht Fotoalben durch und alte Schülerzeitungen, spricht mit den damaligen Freundinnen. Doch keine scheint sich zu erinnern. Keine außer ihr selbst – oder bildet sie sich das alles nur ein?

Meine verlorene Freundin handelt von der Vergangenheit, die wir vergessen haben und die uns immer wieder heimsucht. Milena Busquets erzählt leicht und lebhaft und tiefgründig, von Liebe und Abschied und von einer Freundschaft, die weit über ihr viel zu frühes Ende hinaus fortzudauern scheint.

(Klappentext)

Hier findet ihr meine Auswahl der Neuerscheinungen der letzten Monate.

Ist es zu glauben, dass wir schon wieder Juni haben?

Aber diese Neuerscheinungen läuten einen vielversprechenden literarischen Sommer ein, oder?

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