Vielversprechende Buchneuerscheinungen Februar 2022

Buchneuerscheinungen Februar 2022

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Vielversprechendes im Februar 2022

Dörlemann
Jürg Beeler: Die Zartheit der Stühle

Jürg Beeler: Die Zartheit der Stühle

Im Alltag ist Matteo schweigsam, nur auf der Bühne kommen ihm die Worte wie von selbst. Sein Gedächtnis ist legendär, doch ausgerechnet ihm passiert, wovor sich jeder Schauspieler am meisten fürchtet: Als Shakespeares König Lear fällt er aus dem Text, wenige Tage nach dem Begräbnis seiner Lebenspartnerin.

Matteo flüchtet aus Berlin nach Lerone, einer süditalienischen Kleinstadt, um wieder mit seiner alten Liebe anzuknüpfen: mit der Piazza d’Oriente, der schönsten Piazza der Welt. Von ihr erhofft er sich endlich Ruhe. Doch die Alpen, die er zwischen Berlin und Lerone geschoben hat, schützen ihn nicht vor dem Vergangenen. Eine Fremde taucht auf, die behauptet, sie würden sich kennen. Zu spät geht ihm auf, dass sie nicht zufällig in Lerone ist.

(Klappentext)

dtv
Tobias Sommer: Das gekaufte Leben

Tobias Sommer: Das gekaufte Leben

Stell dir vor, du bekommst die einmalige Chance, das Leben eines anderen zu leben. Würdest du sie ergreifen? Clemens Freitag zögert nicht und tut genau das: Über das Internet ersteigert er sich ein neues Leben und übernimmt Haus, Job, Freunde und Hobbys eines anderen Mannes und zieht in die ostdeutsche Provinz. Freitag lebt sich schnell in sein neues Umfeld ein und ist zufrieden mit seiner Entscheidung. Doch nach und nach bröckelt die Fassade der scheinbaren Idylle und es geschehen mysteriöse Dinge – bis Freitag auch noch erfährt, dass vor einiger Zeit ein menschlicher Finger aus dem Dorfsee gefischt wurde.

Denn du kannst vielleicht ein neues Leben kaufen, doch die Taten deines Vorgängers finden immer einen Weg zu dir zurück …

(Klappentext)

Julia Schoch: Das Vorkommnis

Julia Schoch: Das Vorkommnis

Eine Frau wird von einer Fremden angesprochen, die behauptet, sie hätten beide denselben Vater. Die überraschende Begegnung bleibt flüchtig, löst in ihr aber eine Welle von Emotionen aus. Fragen drängen sich auf, über Ehe und Mutterschaft, über Adoption und andere Familiengeheimnisse, über Wahrheit überhaupt. In ›Das Vorkommnis‹ erzählt Julia Schoch – eine der eindrücklichsten Stimmen autofiktionalen Erzählens in der deutschen Literatur – von einem Leben, das urplötzlich eine andere Richtung bekommt. Fesselnd und klarsichtig, so zieht sie hinein in den Strudel der ungeheuerlichen Dinge, die gleichzeitig auch alltäglich sind.

(Klappentext)

Dumont-Verlag
Sascha Macht: SPYDERLING

Sascha Macht: Spyderling

Daytona Sepulveda ist Entwicklerin von Brettspielen und einigermaßen erfolgreich in ihrem Metier. Nun ist sie, genau wie sieben der renommiertesten Brettspielentwickler aus aller Welt, auf ein Weingut in der Republik Moldau eingeladen – von Spyderling, dem Guru der Spieleautoren, den allerdings noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Einmal im Jahr bringt Spyderling die kreativsten Geister zur »Konsultation« zusammen, damit sie »verstehen lernen«. Doch was genau sie verstehen lernen sollen, ist weder Daytona noch ihren Mitstreitern richtig klar. Und bereits kurz nach der Ankunft an diesem seltsamsten aller Orte passieren die rätselhaftesten Dinge. Was genau bringt Menschen dazu, sich um ein Brett zu versammeln, nach besonderen Regeln zu interagieren und neue Welten zu erschaffen? Auf einzigartige Weise geht Sascha Macht dieser Frage in seinem neuen Roman nach und kreiert eine faszinierende Verbindung zwischen den Kunstformen der Literatur und des Spiels. Voller Fantasie und Sprachwitz schickt ›Spyderling‹ seine Heldinnen und Helden auf eine Tour de Force der Selbst- und Welterkenntnis. Ein grandios witziges, klug komponiertes, erhellendes Buch.

(Klappentext)

Judith Kuckart: CAFÉ DER UNSICHTBAREN

Judith Kuckart: Café der Unsichtbaren

Rieke studiert Theologie und bereitet sich bei Sorgentelefon e. V. auf die Gemeindearbeit vor. Wanda sammelt für ein DDR-Museum Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden: »Das Gestern will im Heute nicht aufhören zu sprechen.« Für Matthias, der auf dem Bau arbeitet, ist das Dasein an sich eine rätselhafte Aufgabe. Während der Dienste beim Sorgentelefon merkt er, nicht nur sein Leid, sein Schmerz sind riesengroß. Außerdem hat er in der Ausbildungsgruppe die schöne Emilia kennengelernt. Die traurige Buchhalterin Marianne, der pensionierte Radioredakteur Lorentz und die 80-jährige heitere Ich-Erzählerin von Schrey, die nicht weiß, ob sie eine verhinderte Pianistin oder eine verhinderte Terroristin ist, gehören ebenfalls in die Sorgentelefon-Gruppe. Alle sieben – so unterschiedlich ihre Leben verliefen – erfahren, dass zuzuhören den Anrufenden in einer schlaflosen Nacht das Gefühl von Ausweglosigkeit nehmen kann – und mit dem Zuhören auch eigene Lebenserfahrungen einen unerwarteten Sinn bekommen. Die Biografien derer, die zuhören, berühren jene der Anrufer. Ein unsichtbares Netz zwischen Rand und Mitte der Gesellschaft entsteht, das Lebensgeschichten aus dem Dunkel des Unerzählten fischt.

(Klappentext)

Edition Atelier
Simon Sailer: Der Schrank

Simon Sailer: Der Schrank

Der letzte Auftrag des Tages sollte für die Möbelpackerin Lena und ihre Kollegen eigentlich rasch erledigt sein. Doch der Transport des sperrigen Kleiderschranks, den sie aus dem Haus einer alten Dame an einen neuen Standort bringen sollen, wird zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Zeitdruck, prekäre Arbeitsbedingungen und faule Kollegen ist Lena in ihrem Job gewöhnt, doch diesmal ist da noch was anderes. Plötzlich steht sie ganz alleine da, umringt von Tieren, die in der Großstadt eigentlich nichts zu suchen haben. Was ist hier eigentlich los und wie wird sie nun diesen verfluchten Schrank los?

(Klappentext)

Ursula Knoll: Lektionen in Dunkler Materie

Ursula Knoll: Lektionen in Dunkler Materie

Wenn Menschen scheinbar aus dem Nichts ausflippen, steckt manchmal ganz schön viel dahinter. Bei Ines Geiger etwa, die aus Frust auf ihren Arbeitsalltag nur noch positive Asylbescheide ausstellt. Bei Heide, die mit ihrem kleinen Sohn den Kindergarten besetzt, weil die Öffnungszeiten für eine Alleinerzieherin ein Witz sind. Oder bei ihrer Exfrau, der Astronautin Katalin, die angesichts einer sturen KI in ihrer winzigen Kabine auf der Raumstation ISS rabiat wird, während die Aktivistin Milka aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelindustrie im Supermarkt mit Tomaten um sich wirft. Sie alle wollen etwas verändern, für sich persönlich oder im Großen. Ihnen allen wurden Steine in den Weg gelegt, die manchmal nur mit Gebrüll aus dem Weg gesprengt werden können.

(Klappentext)

Eichborn Verlag
Annegret Held: DAS VERKEHRTE UND DAS RICHTIGE

Annegret Held: Das Verkehrte und das Richtige

Die 80er-Jahre in der zutiefst katholischen deutschen Provinz: Die junge Anna, Streifenpolizistin in Darmstadt, wird für das großartige Feuerwehrjubiläum in ihrem geliebten Dorf als Festdame auserkoren. Dort fällt ihr der fesche evangelische Pfarrer des Nachbarorts ins Auge (“eine Mischung aus Neuem Testament und Testosteron”), und Anna ist sofort hin und weg. So nimmt das Grundverkehrte seinen Lauf …

(Klappentext)

Eisele
NELL LEYSHON: Ich, Ellyn

Nell Leyshon: Ich, Ellyn

England, 1573: Ellyn wächst unter ärmlichen Bedingungen auf. Die Familie hat kaum zu Essen, seit der Vater mit einer Verletzung das Bett hüten muss, und Ellyns Mutter hat gerade ihr drittes Kind bekommen, die kleine Agnes. Ellyn versucht zu helfen, wo sie kann, läuft weite Wege zu Fuß in die Stadt, um mühsam geerntete Lebensmittel zu verkaufen. Bei ihren Besuchen dort ist sie magisch angezogen von der Kirche – denn da gibt es Orgelmusik, und es wird gesungen. Und singen kann sie auch, es ist eine Gabe, über die sie sich keine Gedanken macht – bis Gesandte der Königlichen Singschule in Ellyns Gegend kommen, um Talente für die Musikschule Elisabeths I. zu rekrutieren. Nicht nur könnte Ellyn dort für die Königin singen, sie würde auch eine schulische Erziehung erhalten und bezahlt werden. Doch sie ist ein Mädchen, und die Singschule nimmt nur Jungen auf. Da fasst Ellyn einen Plan …

(Klappentext)

Galiani Berlin
Tschingis Aitmatow: Djamila

Tschingis Aitmatow: Djamila

Als sie Danijar singen hört, verändert sich Djamilas Blick auf ihn – und ihr Leben: Im Lied des verschlossenen Kriegsinvaliden offenbaren sich tiefe Sehnsucht, Schmerz und die Liebe zur Welt. Wie durch Zauber erhellt seine Stimme die sommerliche Augustnacht in den Bergen Kirgisiens. Djamila, deren Mann kurz nach der Hochzeit in den Krieg gezogen ist, beginnt, sich rettungslos in ihn zu verlieben.

Auch für Said, den 15-jährigen Schwager und ständigen Begleiter Djamilas, ändert sich vieles. Er sieht die verbotene Liebe wachsen, bewahrt aber das Geheimnis für sich. Über Danijars Gesang findet er Zugang zu seiner künstlerischen Natur als Maler und verfolgt staunend mit, wie die Verliebten den von allen anderen für unüberwindbar gehaltenen Gesetzen der Tradition entgegentreten. Als Djamilas Ehemann zurückkehrt, flieht das Liebespaar aus dem Dorf – und auch für den jungen Said ist der Moment des Abschieds und Aufbruchs in die Welt gekommen.

Aitmatows weltberühmte Geschichte hat Kat Menschik seit ihrer Jugend fasziniert. Mit ihrem grandios ausgestatteten und illustrierten Buch gibt sie Djamila nun eine visuelle Kulisse – so zauberhaft, sehnsüchtig und sonnendurchtränkt wie ein Hochsommertag in der kirgisischen Landschaft.

(Klappentext)

Jakob Hein: Der Hypnotiseur oder Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken

Jakob Hein: Der Hypnotiseur oder Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken

Ein Dorf, irgendwo im unteren Odertal. Lieselotte Sawidski wohnt dort, seit sie denken kann. Genau wie ihre Nachbarin Gerda. Es herrscht gemütlicher Stillstand: Jeder kennt jeden, man fühlt sich am Rand des Landes und ein wenig auch am Rand der sozialistischen Gesellschaft. Die größte Sehenswürdigkeit der Gegend sind die Kraniche.

Als Gerdas Enkel Micha nach seinem Ausschluss vom Psychologiestudium bei seiner Großmutter einzieht und nach ihrem Tod in dem zerfallenden Bauernhaus bleibt, beobachtet die alte Sawidski, wie neben den Kranichen immer öfter auch seltsame Vögel aus Berlin in ihrem Dorf auftauchen – Künstler und Studenten, in erster Linie junge Frauen. Sie kommen und bleiben in Michas Bauernhaus.

Die schillerndsten Gerüchte bringen Unruhe in das beschauliche Dorf. Eine Sekte sei am Entstehen, vom Bauernhaus aus würden Westreisen organisiert. Tatsächlich hat Micha eine Gabe: Er kann Menschen hypnotisieren und ihnen so ihren Traum von Frankreich oder Kalifornien erfüllen. Allerdings stößt Micha selbst ständig an die Grenzen der realen Welt. Und sein Unternehmen für Reisen im Kopf, das sogar der countrymusiksüchtige-LPG-Vorsitzende aufsucht, wird von der Stasi argwöhnisch beäugt …

(Klappentext)

Hanser
Orhan Pamuk: Die Nächte der Pest

Orhan Pamuk: Die Nächte der Pest

Als im Jahre 1901 auf Minger die Pest ausbricht, beschuldigen sich Muslime und Christen gegenseitig. Ob nun die Pilger aus Mekka den Erreger eingeschleppt haben oder die Händler aus Alexandrien, auf der Insel herrschen chaotische Zustände. Als schließlich der Sultan Abdülhamit II. sowie England und Frankreich die Insel mit Kriegsschiffen blockieren lassen, um die weitere Ausbreitung der Pest zu verhindern, sind die Menschen auf Minger auf sich allein gestellt. Orhan Pamuks neues Buch ist einzigartiger Abgesang auf das von Nationalismus und Aberglaube gefährdete Osmanische Reich sowie ein großer historischer Roman in dem sich Phantasie und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West raffiniert verbinden.

(Klappentext)

Claire Thomas: Die Feuer

Claire Thomas: Die Feuer

Während in den Bergen Buschfeuer wüten, sehen drei Frauen in Melbourne ein Beckett-Stück. Die Literaturprofessorin Margot hadert mit der Entfremdung von ihrem Sohn und ihrer Ehe mit dem dementen John. Ivy, Kunstmäzenin und Margots ehemalige Studentin, wird von den Verlusten in ihrer Vergangenheit eingeholt. Und Summer, Schauspielschülerin und Platzanweiserin im Theater, schwankt zwischen der Sorge um ihre Geliebte in der Feuerzone und Fragen zu ihrer Herkunft. Als sich die drei in der Pause begegnen, wird dies ihre Sicht auf sich selbst und auf ihre Umwelt für immer verändern. Voller Dringlichkeit und Feingefühl blickt Claire Thomas in das Innerste dreier Frauen unserer erschütterten Gegenwart.

(Klappentext)

Hollitzer Verlag
Stefan Franke: Die kataleptische Starre

Stefan Franke: Die kataleptische Starre

Peter Weber ist neununddreißig und Verkaufsleiter eines Medizinverlags. Von außen betrachtet, scheint sein Leben in geordneten Bahnen zu verlaufen – seine schöne Wohnung und sein Sportwagen sprechen für seinen beruflichen Erfolg. Doch dann gerät plötzlich alles aus den Fugen: Sein Vater stirbt, im Job steht er vor der Kündigung und seine Freundin trennt sich von ihm. Wie ein Kartenhaus fällt alles in sich zusammen und Peter muss sich ein paar schmerzhafte Wahrheiten eingestehen. Er gerät in ein raffiniertes Spiel aus Wirklichkeiten und Möglichkeiten. Wird er es schaffen, sich aus der Starre einer auf Sand gebauten Existenz zu befreien?

(Klappentext)

Evelyn Schlag: In den Kriegen

Evelyn Schlag: In den Kriegen

Auch im 21. Jahrhundert kämpfen in der Ukraine wieder Deutsche. Diesmal als Freiwillige für die ukrainischen Nationalisten. Zwei von ihnen machen sich davon, gemeinsam mit der Verlobten eines Gefallenen und einem, der das Abenteuer sucht. Sie gehen zu Fuß in Richtung Krim, zum Meer hin, weg von der Vergangenheit, immer wieder auf sie gestoßen.

Wir standen da wie auf einem Plattencover, vier Leute in loser Verteilung, alle in dieselbe Richtung blickend. Unvorstellbar, dass einer ausscheren und aus dem Bild gehen könnte. Jedem würde etwas fehlen, das über seine eigene Person hinausreichte.

(Klappentext)

Kampa Verlag
GRAEME MACRAE BURNET: Fallstudie

Graeme Macrae Burnet: Fallstudie

»Ich bin davon überzeugt, dass Dr Braithwaite meine Schwester Veronica getötet hat. Damit meine ich nicht, dass er sie im üblichen Wortsinn ermordet hat, dennoch ist er für ihren Tod verantwortlich, als hätte er sie mit seinen eigenen Händen erwürgt.« Zwei Jahre zuvor, im Herbst 1963, ist Veronica in Camden von der Fußgängerüberführung gesprungen und vom 4:45-Uhr-Zug nach High Barnet überfahren worden. Niemand hätte ihr das zugetraut. Am wenigsten ihre Schwester. Und so wird diese bei Dr Braithwaite, Veronicas charismatischem Therapeuten, vorstellig, allerdings unter falschem Namen: als zutiefst aufgewühlte Patientin Rebecca Smyth. Sie ist entschlossen, der seltsamen Beziehung zwischen Braithwaite und Veronica auf den Grund zu gehen, die Umstände des Selbstmords ihrer Schwester aufzuklären. Wird ihre Darstellung den Psychologen überzeugen? Ein hochspannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem Therapeuten und seiner Patientin. Was ist wahr, was Täuschung? Wer ist wer, wer glaubt wem was – und was dürfen, was können wir Leser glauben?

(Klappentext)

JEAN KYOUNG FRAZIER: Pizza Girl

Jean Kyoung Frazier: Pizza Girl

Jane ist achtzehn, schwanger und fährt in einem Vorort von Los Angeles mit dem uralten Ford Festiva ihres Vaters Pizza aus. Nicht dass sie bessere Pläne gehabt hätte für ihr Leben … Nachts betäubt sie sich mit Werbesendungen und Bier in dem Schuppen, wo ihr Vater sich zu Tode getrunken hat. Die Vorfreude ihrer Mutter und ihres Freundes Billy auf das Baby löst bei Jane nichts als Fluchtinstinkte aus, und die Fürsorge der beiden macht die Situation nicht besser. Als eines Tages eine Frau Salamipizza mit Gürkchen für ihren Sohn bestellt, gerät Janes Leben komplett aus den Fugen: Hals über Kopf verliebt sie sich in die deutlich ältere Jenny, die als Einzige ihre Nöte zu verstehen scheint. Aus Liebesphantasien entsteht eine regelrechte Besessenheit. Ein neues Schlupfloch, durch das Jane versucht, ihren Traumata und Zukunftsängsten zu entkommen, oder ihr einziger Weg, um zu sich selbst zu finden? Die herrlich schräge, komische und immer wieder überraschende Geschichte einer vorwitzigen jungen Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt – scharfsinnig und bewegend.

(Klappentext)

Kein & Aber
Milena Moser: Mehr als ein Leben

Milena Moser: Mehr als ein Leben

Helens Kindheit ist keine unbeschwerte. Ihre Mutter verarbeitet die Trennung von Helens Vater Luc vornehmlich mit Alkohol, während sich dieser eher seinem Reporter-Job und seinen wechselnden Freundinnen widmet, als sich seiner Verantwortung zu stellen. So lernt Helen früher, als ihr lieb ist, wie man sich allein für den Kindergarten bereit macht und die Ausbrüche der Mutter vor den schaulustigen Nachbarinnen vertuscht. Glücklicherweise wohnt da auch die Familie Esposito mit Sohn Frank, der Helens Hand hält und sein Lunchpaket mit ihr teilt. Als Luc eines Tages das Sorgerecht beansprucht, steht Helen vor einer grundlegenden Entscheidung. Welchen Lauf wird ihr Leben nehmen? Wird sie erfolgreich sein, verheiratet mit ihrer Sandkastenliebe, aber belastet mit einer Schuld, die das Familienglück trübt? Oder will sie nur weit weg, endlich unabhängig sein, sich ausprobieren und neu erfinden? Man lebt schließlich nur einmal – oder?

(Klappentext)

Klett-Cotta
Laura Cwiertnia: Auf der Straße heißen wir anders

Laura Cwiertnia: Auf der Straße heißen wir anders

In Karlas Familie wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören. Karla erlebt es als Kind in Bremen-Nord. Ihr Vater Avi in einer Klosterschule in Jerusalem. Die Großmutter Maryam als Gastarbeiterin in Deutschland. Die Urgroßmutter Armine auf den Straßen von Istanbul. Einfühlsam und mit feinem Humor fächert Laura Cwiertnia die verzweigten Pfade einer armenischen Familie auf, deren Erfahrungen so tiefgreifend sind, dass sie noch Generationen später nachhallen.

Die Kinder aus der Hochhaussiedlung in Bremen-Nord kennen die Herkunftsorte ihrer Familien genau: Türkei, Russland, Albanien. Nur bei Karla ist alles etwas anders. Sie weiß zwar, dass die Großmutter in den 60ern als Gastarbeiterin aus Istanbul nach Deutschland kam, und auch, dass die Familie armenische Wurzeln hat, doch gesprochen wird darüber nicht. Als Karlas Großmutter stirbt, taucht der Name einer Frau auf, Lilit, samt einer Adresse in Armenien. Karla gelingt es, ihren Vater zu einer gemeinsamen Reise zu überreden – in eine Heimat, die beide noch nie betreten haben. Eindrücklich und bewegend erzählt Laura Cwiertnia davon, wie es sich anfühlt, am Rand einer Gesellschaft zu stehen. Und davon, wie es ist, keine Geschichte zu haben, die man mit anderen teilen kann.

(Klappentext)

Kremayr Scheriau
KURT FLEISCH: Aibohphobia

Kurt Fleisch: Aibohphobia

Der angesehene und hochdekorierte Psychiater Dr. H. behandelt einen äußerst interessanten Fall, den Patienten S. Der wird trotz mehrmaliger Selbsteinweisung und starker Medikation von Wahnvorstellungen geplagt und sucht einen Ausweg aus seinen Angstzuständen. Dr. H. erkennt in S. das ideale Forschungssubjekt, um seine bahnbrechende Hypothese zur Erklärung jeder möglichen Geisteskrankheit zu überprüfen. Doch auch Dr. H. verliert mit laufender Behandlung mehr und mehr den Halt in der Realität. Und als er sich selbst nach einer manischen Episode in der Psychiatrie wiederfindet, verschwimmt die klare Trennung zwischen Arzt und Patient – wer ist hier eigentlich der Verrückte, und wer hat die Macht, das festzustellen?

Kurt Fleisch lockt mit kurzen, heiteren und unverfänglichen Szenen in eine Geschichte hinein, die sich systematisch verknotet und uns rasch in einem immer wahnwitzigeren, immer gefährlicheren Wirbel mit sich fortreißt, bis Raum, Zeit und handelnde Personen im Auge des Sturms plötzlich in eins zusammenfallen. Überraschend, verstörend und kompromisslos.

(Klappentext)

Leykam
Thea Mengeler: Connect

Thea Mengeler: Connect

Ava führt ein herkömmliches Leben als Designerin in einer Werbeagentur. Dies ändert sich schlagartig, als sie Lina begegnet, einer Angehörigen der post-digitalen Gemeinschaft »connect«. Die sektenartige Vereinigung wird schnell zu ihrem Lebensmittelpunkt und Ava trifft eine folgenreiche Entscheidung. Eine spannende Erzählung, die sich den aktuellen Themen und Problemen des digitalen Zeitalters widmet.

(Klappentext)

Verlag Liebeskind
Jon McGregor: Stürzen Liegen Stehen

Jon McGregor: Stürzen Liegen Stehen

Drei Männer reisen zur Station K auf Alexander Island in der Antarktis: zwei junge Geowissenschaftler, die die veraltete Kartografierung auf den neuesten Stand bringen sollen, sowie Robert Wright, der Stationsleiter. Als die drei auf einer Exkursion in einen schweren Sturm geraten, kommt es zur Katastrophe. Die Männer verlieren im dichten Schneetreiben Sichtkontakt, plötzlich ist jeder auf sich allein gestellt. Zunächst schafft es nur Robert zurück zur Station. Dort angekommen, reagiert er nicht auf die Funksprüche der beiden anderen und fordert auch keine Hilfe bei der Basisstation an, so wie es das Notfallprotokoll zwingend vorsieht … Als Robert schließlich evakuiert und in ein Krankenhaus in Santiago de Chile gebracht wird, reist seine Frau Anna nach Südamerika, um ihn nach Hause zu begleiten. Fortan muss sie ihre eigene Karriere zurückstellen und sich um ihren Mann kümmern. Der hat infolge der dramatischen Ereignisse sein Sprachvermögen verloren. Niemand scheint zu wissen, was genau sich zugetragen hat auf Station K. Nur Robert könnte darüber Aufschluss geben.

(Klappentext)

Patrick Findeis: Paradies und Römer

Patrick Findeis: Paradies und Römer

Sie sind zusammen aufgewachsen, in der Siedlung Paradiesstraße Ecke Römerstraße: Frankie, Danilo, Ferry und Ellen. Paradies und Römer, zwei Straßen, vier Wohnblocks. Ein Zuhause, aber vor allem ein Stigma. Seit dem ersten Ding, das sie gemeinsam gedreht haben, schien der Weg der vier Freunde vorgezeichnet. Danilo, der heute Schulden eintreibt, zweigt Geld in die eigene Tasche ab, damit die Zukunft seiner Töchter gesichert ist. Er will, dass sie mit Ellen in der richtigen Gegend wohnen, mit guten Nachbarn und guten Kindern. Er will, dass ihre Lehrer sie nicht schon am ersten Schultag abstempeln, weil sie da oder dort wohnen und so angezogen sind und so reden. Der Haken ist, dass Ellen sein schmutziges Geld nicht will. Also muss Frankie Danilo helfen, sie umzustimmen. Mit einem 635er BMW und dreihunderttausend Euro im Kofferraum machen sich die beiden auf die Suche nach ihr. Doch da sitzt ihnen längst die Wettmafia im Nacken … Mit kühler Präzision schreibt Patrick Findeis über die eine Nacht, in der sich das ganze Leben entscheidet, über Siege und Niederlagen im Niemandsland unserer Gesellschaft und über Illusionen, die mit der Zeit größer und schmerzhafter werden.

(Klappentext)

Matthes & Seitz
Lola Randl: Angsttier

Lola Randl: Angsttier

Das kleine Häuschen auf dem Land war ein echter Glücksfall, Friedel ist schwanger und Jakob hat endlich die nötige Ruhe, um an seinem zweiten Roman zu schreiben. Alles ist perfekt. Also fast. Natürlich muss erst noch renoviert und ein Wickeltisch gebaut werden und vielleicht ein Bett, denn gekaufte Betten würden gar nicht in diese Idylle passen. Dann kann es endlich so sein, wie Jakob es sich schon als Kind immer gewünscht hat. Die Nachbarn sind zwar hilfsbereit, haben aber ihre eigenen Vorstellungen vom Leben auf dem Land. Dass Ramona, die übergewichtige Mutter von Denny, der wohl schon lange vor ihnen auf das Haus scharf war, Jakob so den Kopf verdreht, ist doch nicht normal. Zum Glück gibt es noch die Wälder und die Natur. Nachdem Jakob eines Nachts von einem Tier angefallen und gebissen wird, tritt jedoch immer häufiger seine eigene Natur zutage. Die Arbeit an seinem Buch verwirft er, sie harmoniert ohnehin nicht mit seinen einnehmenden Tagträumen und harschen Eskapaden. Viel interessanter scheinen ihm jetzt die Sagen aus der Umgebung. Was hat es etwa mit der Geschichte von den behaarten Dorfbewohnern und dem sprechenden Pferdekopf auf sich? Waren hier vielleicht schon immer alle verrückt?!

(Klappentext)

Fischerverlage
Greg Buchanan: Sechzehn Pferde

Greg Buchanan: Sechzehn Pferde

Sechzehn Pferdeköpfe werden auf einer Farm des sterbenden englischen Küstenorts Ilmarsh entdeckt. Kreisförmig eingegraben in den Ackerboden, nur ein einziges Auge blickt in die rote Wintersonne. Die Veterinärforensikerin Dr. Cooper Allen wird zum Tatort gerufen. Früher wollten sie Tierleben retten, heute diagnostiziert sie ihren Tod. Dann entspinnt sich eine unvorhergesehene Kette weiterer Verbrechen. Durch die Kadaver in der Erde verbreitet sich eine Infektion, die Gemeinde wird unter Quarantäne gestellt. Die Außenseiterin soll mit dem örtlichen Polizisten Alec Nichols die schockierenden Fälle aufdecken. Doch was, wenn das Böse nicht nur im Boden lauert, sondern in den Menschen selbst? Etwas Böses, das Allen selbst immer tiefer in einen Strudel aus Schuld und Vergeltung hinabzieht?

(Klappentext)

Suhrkamp
Natasha Brown: Zusammenkunft

Natasha Brown: Zusammenkunft

Nach oben kommen. Das war immer der Plan. Seit Jahrhunderten. Dafür hat sie, dafür haben alle vor ihr gekämpft. Und als Schwarze Frau stand ihr letztlich nur ein Weg offen: Völlige Verausgabung, Oxbridge, Londoner Hochfinanz, ein Freund mit Geld so alt und dreckig wie das Empire. Doch als sie endlich eingeladen wird, Mitglied einer Familie, Angehörige einer Klasse, Teil eines Landes zu werden, muss sie am eigenen Körper erfahren, dass die erlittenen Ungerechtigkeiten tiefere Wurzeln geschlagen haben. Wie kann sie sich retten? Wie mit dem Erbe der Geschichte leben?

(Klappentext)

Esther Kinsky: Rombo

Esther Kinsky: Rombo

Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden.

In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.

(Klappentext)

Klett-Cotta Tropen
Mariana Enriquez: Unser Teil der Nacht

Mariana Enriquez: Unser Teil der Nacht

Dunkelheit und Licht, Grausamkeit und Liebe. Eine große Familiensaga in einem von Extremen geprägten Land. Mariana Enriquez nimmt uns mit in die gewaltvolle Geschichte Argentiniens und die albtraumhaften Abgründe der Macht. Eine einzigartige Vater-Sohn-Geschichte, in der doch die Frauen alle Fäden in der Hand halten.

Ein Vater und sein Sohn fahren quer durch Argentinien, als wären sie auf der Flucht. Wohin wollen sie? Vor wem fliehen sie? Es sind die Jahre der Militärjunta: Menschen verschwinden spurlos, überall lauert Gefahr. Sein Vater versucht den jungen Gaspar vor dem Schicksal zu schützen, das ihm zugedacht ist, seit seine Mutter unter ungeklärten Umständen gestorben ist. Bei einem Unfall, der vielleicht keiner war. Wie sein Vater Juan soll Gaspar einem Geheimbund, genannt der Orden, als Medium dienen. Mit grausamen Ritualen versuchen sie, dem Geheimnis des ewigen Lebens auf die Spur zu kommen. Doch der Preis ist hoch und der körperliche und geistige Verfall schnell und unerbittlich, wie Juan weiß. Eine scheinbar aussichtslose Flucht beginnt, denn der Einfluss des Ordens kennt keine Grenzen.

Unser Teil der Nacht ist eine Reise durch die Zeit in die Seelen der Menschen. Eine große Geschichte, die Enríquez so poetisch, lakonisch und episch erzählt, dass sie noch lange nachhallt.

(Klappentext)

Wallstein Verlag
SELENE MARIANI: Ellis

Selene Mariani: Ellis

Als Ellis ein kleines Kind ist, zerbricht die Ehe ihrer Eltern. Mit ihrer Mutter zieht sie von Italien nach Deutschland. Das Leben in der neuen Umgebung ist schwer, die Kinder in der Schule grenzen sie aus. Eines Tages kommt ein neues Mädchen in die Schule, Grace: Zu ihr entwickelt sich eine Freundschaft, die Ellis Halt gibt, ihr das fehlende Gefühl von Zugehörigkeit ersetzt. Bis Grace plötzlich die Seiten wechselt.

Jahre danach treffen Ellis und Grace wieder aufeinander und kommen sich langsam näher. Ellis lädt Grace ein, sie auf ihrem jährlichen Besuch der Großeltern in Italien zu begleiten. Dort kommt die problematische Dynamik ihrer Freundschaft von Neuem zum Vorschein; Ellis schwankt ob Grace` Verhalten zwischen wütendem Rückzug und hoffnungsvollen Versuchen der Annäherung. Sie erinnert sich an alte Konflikte, erkundet ihre eigene Zugehörigkeit und wird sich ihrer Gefühle für Grace mehr und mehr bewusst.

Was bedeutet es, sich weder in dem Land, in dem man lebt, zuhause zu fühlen, noch in dem Land, in dem man geboren wurde? Was hält Ellis und Grace zusammen? Und kann die Annäherung an Grace der Frage nach der eigenen kulturellen Identität eine Antwort geben? In einer zarten, bildreichen Sprache geht Selene Marianis Roman episodenhaft diesen Fragen nach, Rückblenden mit assoziativen Erinnerungen weben sich dabei immer wieder in die erzählte Jetzt-Zeit ein.

(Klappentext)

Zsolnay
Dirk Schümer: Die schwarze Rose

Dirk Schümer: Die schwarze Rose

Als Ketzer denunziert, muss sich im Jahr 1328 der berühmte deutsche Prediger Eckhart von Hochheim am Hof des Papstes in Avignon der Inquisition stellen.

In Begleitung seines Novizen Wittekind wird Meister Eckhart Zeuge eines blutigen Raubüberfalls. Als Wittekind selbst angegriffen wird, ahnen die beiden, dass sie in einen Finanzbetrug von europäischem Ausmaß hineingezogen werden. Im Schatten des Papstpalasts ist auch der geheimnisvolle Franziskaner William von Baskerville den Tätern auf der Spur.

Dort, wo Umberto Ecos „Der Name der Rose“ aufhört, setzt Dirk Schümers packender historischer Roman an. Wir erleben eine finstere Metropole der Religion, in der nur ein Credo gilt: Gold.

(Klappentext)

Hier findet ihr meine Auswahl der Neuerscheinungen der letzten Monate.

Dieses Mal war Qual der Wahl – so viele interessante neue Titel!

Spricht dich von diesen Büchern eines (oder mehrere) an?

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